Newsletter der BAG Kirche + Rechtsextremismus 3/2019
Liebe Freund*innen, liebe Leser*innen,
der Sommer klingt aus, und wir bereiten uns auf unsere Jahrestagung vor: Das Forum, das am 4. und 5. Oktober in Bad Boll stattfindet unter dem Titel „Mehr Theologie wagen. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit als Herausforderung für christliches Handeln“. Wir möchten Sie und Euch herzlich einladen, an der Veranstaltung teilzunehmen – Programm und Anmeldemöglichkeit finden sich im Newsletter. Wir blicken auch zurück auf den Evangelischen Kirchentag, der dieses Jahr in Dortmund stattfand – und weisen auf weitere Veranstaltungen und Publikationen hin.
Auf Fragen, Anregungen und Kritik freut sich mit herzlichen Grüßen
Eure/Ihre Geschäftsstelle der BAG Kirche & Rechtsextremismus
1. BAG K+R-Forum am 4./5. Oktober 2019 in Bad Boll
Wir laden Sie und euch herzlich zu dem diesjährigen Forum der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus unter dem Motto „Mehr Theologie wagen – Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeiten als Herausforderung für christlichen Glauben“ ein.
In den letzten Jahren haben sich die politischen Kräfteverhältnisse in Deutschland und Europa verschoben. Eine neue rechte Bewegung mit parlamentarischer Vertretung gewinnt zunehmend an Einfluss. Rechtspopulist*innen berufen sich dabei auch auf das Christentum. Auch in kirchlichen Milieus gibt es Ressentiments oder auch Abwertungen von angeblich Anderen. Die theologische Auseinandersetzung mit diesen Positionen wurde lange nicht geführt, beginnt aber Fahrt aufzunehmen. Diese Impulse wollen wir stärken und „mehr Theologie wagen“.
In Workshops werden Projekte aus dem kirchlichen Raum zur Stärkung von Demokratie vorgestellt, geht es um Erscheinungsformen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wie Antiziganismus und Antisemitismus, um mögliche Ursachen rechtspopulistischer Haltungen oder um die Bedeutung von Genderfragen für die Kritik des Rechtspopulismus.
Doch nicht nur in Deutschland nehmen wir diese demokratiefeindlichen Bewegungen wahr, sondern stärker noch in europäischen Nachbarländern. Deshalb wollen wir den Blick über den deutschen Tellerrand richten. Denn rechtspopulistische Parteien stellen inzwischen in mehreren europäischen Ländern die Regierung. Welche Folgen dies hat, wollen wir mit Politikwissenschaftlern aus zwei betroffenen Ländern, Italien und Ungarn, diskutieren.
4. bis 5. Oktober 2019 // Evangelische Akademie Bad Boll
Veranstaltungsort
Evangelische Akademie Bad Boll
Akademieweg 11
73087 Bad Boll (Baden-Württemberg)
Veranstalter
Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAG K+R), Diakonie Württemberg, Bündnis Kirche für Demokratie und Menschenrechte in Württemberg, Evangelische Akademie zu Berlin, Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), BDKJ Diözese Rottenburg-Stuttgart, BDKJ Diözese Mainz
Anmeldung
Die Anmeldung ist nur online möglich.
Die Frist für eine Anmeldung mit oder ohne Übernachtung endet am 09. September.
Die Anmeldung erfolgt über die Geschäftsstelle der BAG K+R (Per Online-Formular). Bei erfolgreicher Anmeldung erhalten Sie eine E-Mail als Bestätigung mit allen weiteren Informationen zur Anmeldung und Bezahlung des Tagungsbeitrages.
Die Anzahl der Zimmer und der Teilnehmer*innen ist begrenzt.
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2. Rückschau: BAG K+R auf dem Deutschen Ev. Kirchentag 2019 in Dortmund
Was für ein Vertrauen – unter diesem Motto lud der 37. Deutsche Evangelische Kirchentag vom 19.-23. Mai in diesem Jahr nach Dortmund ein. Zusammen mit unseren Kooperationspartner*innen vor Ort stellten wir ein vielfältiges Programm zum Thema „Rechtsextremismus“ zusammen.
Der Kirchentag wurde am Mittwochnachmittag eröffnet mit einem „Gedenken zu Beginn“ vor der Steinwache, bei dem ein Bogen von der NS-Zeit bis zur Gegenwart geschlagen wurde. Teil des Gedenkens waren Pfarrer Friedrich Stiller und Rainer Zunder vom Arbeitskreis Christ*innen gegen Rechtsextremismus. Sie berichteten von der teils gewaltbereiten und gut vernetzten Neonazi-Szene in Dortmund, betonten aber auch die langjährige Gegenwehr von Stadt und Zivilgesellschaft. Vorher hatte der Kirchentagspräsident Hans Leyendecker in seiner Eröffnung seinen Abscheu über die Ermordung des Regierungspräsidenten von Kassel Walter Lübcke ausgedrückt.
Mit unserem gemeinsamen Programm zum Thema Rechtsextremismus beim Ev. Kirchentag in Dortmund wurde deutlich, dass auch und besonders Kirche ein Ort des genuinen Widerstandes gegen nationalistische, antisemitische, fremdenfeindliche und rassistische Weltbilder sein muss und dass somit eine deutliche Positionierung gegen Rechtsextremismus und rassistische Gewalt unerlässlich ist. [Weiterlesen]
3. Aus den Regionen, Landeskirchen und Diözesen
Großdemo
Unteilbar 2019 in Sachsen: Für eine offene Gesellschaft – Solidarität statt Ausgrenzung!
Nachdem im vergangenen Herbst hunderttausende Menschen an den Demonstrationen den Bündnisses Unteilbar unter dem Motto „Solidarität statt Ausgrenzung. Für eine offene und freie Gesellschaft“ teilgenommen haben, wird am 24. August in Dresden eine bundesweite Demonstration im Vorfeld der Landtagswahlen in Brandenburg, Thüringen und Sachsen stattfinden.
240.000 Menschen kamen im vergangenen Jahr zur #unteilbar-Demonstration nach Berlin. Es war ein großer Erfolg, dass so viele für ein demokratisches und solidarisches Miteinander auf die Straße gegangen sind. Unsere Trägerorganisation Aktion Sühnezeichen Friedensdienste war von Anfang an bei der #unteilbar-Bewegung dabei.
#unteilbar geht weiter. Wir erleben eine Zunahme antisemitischer und rechtsextremer Gewalt und Hetze in den Parlamenten, auf der Straße und in den sozialen Netzwerken. Wir sehen die Not der Menschen auf der Flucht und die Gefahren, denen sie auf dem Mittelmeer und auf anderen Fluchtrouten ausgesetzt sind. Menschen in Not werden tagtäglich ausgegrenzt. Dagegen wollen wir ein deutliches Zeichen setzen. [Weiterlesen]
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Videoprojekt
Vielfalt gestalten – Ausgrenzung widerstehen
Würde würdevoll verteidigen: Kurzfilme zum Umgang mit menschenfeindlichen Äußerungen
Im Rahmen des Projekts „Vielfalt gestalten – Ausgrenzung widerstehen“ der Diakonie Deutschland wurden zwei Kurzfilme zu Demokratie, Menschenwürde und dem Umgang mit menschenfeindlichen Äußerungen entwickelt. Sie eigenen sich sowohl zum didaktischen Einsatz mit verschiedenen Zielgruppen als auch für die Öffentlichkeitsarbeit.
Ziel der kurzen Clips ist es, für die aktuelle gesellschaftliche Situation zu sensibilisieren und Akteure im sozialen Bereich zum Engagement anzuregen.
Gerade im zweiten Film wurde eine möglichst leicht verständliche Sprache gewählt, die durch klare Bildsprache unterstützt wird. Hierdurch soll der Film für möglichst viele Menschen zugänglich sein. Das Projekt wird gefördert vom BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.
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4. Vorschau: Termine und Veranstaltungen 2019
Tagung
Rechtspopulismus schadet der Seele – Herausforderungen und Handlungsstrategien für Jugendsozialarbeit und gesellschaftspolitische Jugendbildung
10. – 11. Dezember 2019 // Hoffmanns Höfe (Heinrich-Hoffmann-Straße 3, 60528 FFM) // Frankfurt am Main
In den letzten Jahren etablierte sich in Deutschland ein neuer politischer Akteur: eine rechtspopulistische Bewegung. Für kirchliche Organisationen stellt dies eine große Herausforderung dar: Die Ziele dieser Bewegung stehen in direktem Widerspruch zu ihrem Engagement für Geflüchtete und für eine soziale, geschlechtergerechte und offene Gesellschaft.
Wie können evangelische Träger damit umgehen? Das ist die Leitfrage eines Fachtags, den die BAG Evangelische Jugendsozialarbeit, die BAG Kirche und Rechtsextremismus, die Evangelische Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung und die Bundesakademie für Kirche und Diakonie gemeinsam durchführen. Die Tagung richtet sich an Multiplikator*innen auf Bundes- und Landesebene, an Einrichtungsleitungen sowie an Fachkräfte der sozialen Arbeit und der politischen Bildung.
Am ersten Tag geben Vorträge einen Überblick über die aktuelle gesellschaftspolitische Lage. Zudem bewerten wir aktuelle Studien und Statistiken über die Verbreitung rechtspopulistischer Einstellungsmuster in Kirche und Gesellschaft und stellen Fragen nach dem Umgang mit rechtsextrem orientierten Jugendlichen.
Am zweiten Tag geben vielfältige Workshops Anstöße für Praktiker*innen, Multiplikator*innen und Strateg*innen. Rechte Denkmuster, Subkulturen und Kommunikationsstrategien werden dabei beleuchtet und Auswirkungen auf die eigene Haltung überprüft werden.
Ziel der Tagung sind der bundesweite Austausch zwischen unterschiedlichen Projekten, die Entwicklung von Handlungsstrategien und die Vernetzung unter den Tagungsteilnehmenden.
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#whatthehope2
Christliche Narrative als Alternativen im Netz
23. – 24. Oktober 2019 // Evangelische Bildungsstätte auf Schwanenwerder (bei Berlin)
Das Projekt NetzTeufel hat analysiert, wie Rassismus, Sexismus und Homophobie in Social Media auch im Namen des christlichen Glaubens formuliert werden. Wiederkehrende negative Erzählungen tragen solche menschenfeindlichen Vorstellungen. Mit dem Seminar wollen wir Menschen aus den Bereichen Theologie, Aktivismus, Design, Kommunikation und Gemeindearbeit zusammenbringen. Gemeinsam suchen wir nach christlichen Antworten, die dem Hass standhalten.
Das Seminar ist partizipativ und mit Elementen aus dem Design Thinking und anderer Methoden konzipiert und lädt alle Teilnehmenden dazu ein, sich aktiv in die Diskussion und Gestaltung einzubringen. Auf dem Weg zu alternativen Narrativen sammeln wir in Kleingruppen zunächst theologische Impulse, um schließlich Prototypen der digitalen Umsetzung zu entwickeln.
Das Seminar wird von dem Projekt NetzTeufel der Evangelischen Akademie zu Berlin in Kooperation mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche + Rechtsextremismus (BAG K+R) veranstaltet.
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Tagung
Israelbezogener Antisemitismus in der pädagogischen Auseinandersetzung
26. bis 27. August 2019 // Ev. Akademie Loccum
Wo fängt Antisemitismus in Bezug auf Israel an? Was kennzeichnet gute pädagogische Auseinandersetzungen darüber? Wie kann der Nahost-Konflikt differenziert thematisiert werden? Welche Möglichkeiten zur langfristigen Prävention gibt es? Äußerungen von Jugendlichen bedürfen besonderer Aufmerksamkeit: Welcher Hintergrund, welche Perspektive spielt für sie eine Rolle? Welche Bedeutung haben eigene Diskriminierungserfahrungen? Wie lässt sich eine klare Grenze ziehen, ohne die Jugendlichen moralisch zu verurteilen?
Zentrales Thema der Tagung werden die Handlungs- und Gestaltungsräume sein, die Pädagoginnen und Pädagogen haben. Wie können sie kurzfristig intervenieren, welche langfristigen Strategien der Auseinandersetzung sind möglich? Und wie können sie Grenzen setzen und dennoch mit Jugendlichen ins Gespräch kommen, ihnen Orientierung bieten und präventiv wirken? (Wie) Kann eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Nahostkonflikt die antisemitismuskritische Arbeit unterstützen? Workshops bieten dazu auch Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch und zur Arbeit an Fallbeispielen.
Veranstalter: Ev. Akademie Loccum, in Kooperation mit der Nds. Kultusministerium
Zielgruppe: Fachkräfte der Jugend(sozial)arbeit und der Schulsozialarbeit sowie Lehrkräfte aller Schulformen.
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Training
In welcher Demokratie willst du leben? – Ein Training nach den Konzepten „Betzavta – Miteinander“ und „Mehr als eine Demokratie“
28. – 29. August 2019, jeweils von 9:30-17:00 Uhr // Rostock, Zentrum kirchlicher Dienste, Alter Markt 19
Was meinen wir eigentlich, wenn wir von Demokratie sprechen? Was ist gerecht und wer entscheidet darüber? Wer soll wie viel vom Kuchen bekommen? Oder auch: Wem ‘gehört‘ die Welt, in der wir leben? Und wie positionieren wir uns zwischen Populismus und alternativloser Politik?
Demokratie zu leben, heißt Spannungsfelder und Dilemmata anzuerkennen und zugleich Mut zu machen, Entscheidungen zu treffen. Das Seminar bietet zahlreiche anschauliche Möglichkeiten, sich kreativ und lebendig mit Facetten von Demokratie auseinanderzusetzen. Praktische Übungen mit der Betzavta-Methode werden mit konzeptuellen Vertiefungen und Einsatzmöglichkeiten für den Alltag und die Arbeitspraxis abgerundet. Die einzelnen Arbeitsphasen im Training berücksichtigen die Fragen und Interessen der Teilnehmenden.
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Anmeldung
Mehr Infos zu den methodischen Ansätzen unter www.mehralseinedemokratie.de und www.cap-lmu.de/akademie/praxisprogramme/betzavta-miteinander/
Fachtag
„Ich habe ja nix gegen Juden, aber …“ – Moderner Antisemitismus: Eine Herausforderung für Jugend(sozial)arbeit?!
17. Oktober 2019, 9:30 bis 16:15 Uhr // eckstein, Burgstr. 1–3, 90403 Nürnberg
Anfeindungen und Angriffe auf jüdische Mitbürger*innen gehören leider auch im Jahre 2019 nicht der Vergangenheit an. Nicht nur in rechten Internetfilterblasen begegnet einem ein omnipräsenter Antisemitismus, sondern auch im Umfeld von Sport, Schule und Kultur.
Um diesem Jahrhunderte alten und nach wie vor sehr aktuellen Phänomen der Judenfeindschaft auf den Grund zu gehen, veranstaltet die gesellschaftspolitische Jugendbildung der ejsa Bayern am 17.10.2019 in Nürnberg einen Fachtag zum Thema Antisemitismus.
Hierbei werden nicht nur historische Kontinuitäten und moderne Ausprägungen von Antisemitismus genauer betrachtet, sondern auch pädagogische Ansätze und Methoden zum Umgang mit Antisemitismus in der Jugend(sozial)arbeit vorgestellt und ausprobiert.
Der Fachtag richtet sich an Multiplikator*innen und Fachkräfte der Jugend- und Jugendsozialarbeit.
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Veranstaltungsflyer & Anmeldung
Seite der EJSA Bayern
5. Publikationen
Dokumentation
Brüsseler Tagung „Right-wing Populism in Europe“
Mehr als 50 Personen aus mehr als 10 europäischen Ländern nahmen vom 6. auf den 7. Dezember 2018 an der Fachtagung zu „Rechtspolismus in Europa“ („Right-Wing-Populism in Europe“) teil, die von der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAG K+R) in Kooperation mit Eurodiaconia, Diakonie Deutschland und der Friedrich-Ebert-Stiftung in Brüssel ausgerichtet wurde.
Das Erstarken von rechtspopulistischen und rechtsautoritären Strömungen in ganz Europa und sogar Einbindung in die Regierung einiger Ländern stellt eine große Herausforderung für Demokratie und Zivilgesellschaft sowie die Zukunft der Europäischen Union dar. Das Vorgehen und der Einfluss von rechtspopulistischen Bewegungen und Parteien gestaltet sich dabei in den verschiedenen Ländern Europas sehr unterschiedlich.
Das Netzwerktreffen diente dazu, einen intensiveren Einblick in die konkreten Entwicklungen verschiedener Staaten zu erhalten, sich als zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure über Erfahrungen auszutauschen und Ideen zu entwickeln, die dazu dienen können, demokratische Strukturen zu stärken und zu verteidigen.
Die Beiträge der Tagung finden sich in unserer zusammengestellten Dokumentation wieder, die ab sofort in unserer Online-Bibliothek zum Herunterladen verfügbar ist.
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Tagungsdokumentation
Dokumentation und Präsentationen der Referierenden
Handreichung
Antisemitismus und Protestantismus – Impulse zur Selbstreflexion
„Wir haben in Deutschland ein Problem mit Antisemitismus. Jede als jüdisch erkennbare Einrichtung muss von der Polizei bewacht werden. Jüdische Friedhöfe werden geschändet, Stolpersteine ausgehebelt und zerstört. Es gibt tätliche und verbale Angriffe gegen Jüdinnen und Juden in aller Öffentlichkeit, es gibt Israel dämonisierende Transparente und Sprechchöre auf Demonstrationen. Antisemitismus äußert sich aber nicht nur in strafbaren Handlungen. Antisemitismus ist nicht nur fester Bestandteil der Überzeugungen und Ideologie der extremen Rechten; ebenso wenig ist Antisemitismus nur ein von Muslim*innen aus dem Nahen Osten „importiertes“ Problem. Antisemitismus äußert sich auch in Bildern und Sprache seriöser Medien, in Schulbüchern und Sonntagsreden, an Stammtischen und mitunter auch in evangelischen Akademien. Dabei will niemand Antisemit*in sein oder so genannt werden. Das Beharren auf dem angeblich Schädlichen der Juden und Israels paart sich paradox mit einer zur Schau gestellten Distanzierung von Antisemitismus.“
Die Broschüre „Antisemitismus und Protestantismus. Impulse zur Selbstreflexion“ ist entstanden im Projekt „Anti-Antisemitismus. Entwicklung und Erprobung von präventiven Konzepten im Kontext des Protestantis-mus“. Das Projekt wird seit 2015 bis Ende 2019 von den Evangelischen Akademien in Deutschland und der Evangelischen Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung gemeinsam durchgeführt.
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Broschüre
Impulse aus dem jüdisch-christlichen Gespräch für evangelische Gottesdienste
„Jüdinnen und Juden sind verstärkt Ressentiments und Aggressivität ausgesetzt. Wir stellen uns als Christ*innen solidarisch an die Seite unserer jüdischen Geschwister. In der christlichen Tradition wurde Judenfeindschaft über Jahrhunderte weitergegeben. Bis heute! Ohne dass wir uns den antijüdischen Elementen unseres Glaubens stellen, gibt es kein solidarisches Wir. Von unserer Kirche sollen sichtbare Zeichen gegen Antijudaismus und Antisemitismus ausgehen.“
Die Kampagne „Jedes Wir beginnt mit mir. Christ*innen gegen Antisemitismus“ ist eine Initiative der AG Juden und Christen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag sowie des Instituts Kirche und Judentum. Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische-Oberlausitz (EKBO) schließt sich der Kampagne „Jedes Wir beginnt mit mir. Christ*innen gegen Antisemitismus“ an: „Für uns ein Anlass, uns mit dem Gottesdienst als Herzensangelegenheit gemeindlicher Arbeit zu beschäftigen! Unsere Gottesdienste sind historisch und gegenwärtig mit lebendiger jüdischer Tradition untrennbar verbunden. Wir lesen Texte der Hebräischen Bibel, wir sagen „Halleluja“ und „Amen“ (אמןֵָ) und hoffen auf die Gegenwart des Juden Jesus. Aber können wir einfach „Ja und Amen“ sagen zum Verhältnis von Judentum und Christentum heute? Und schließen wir unsere Gebete mit demselben Amen? In dieser Broschüre geht es uns darum, uns den antijüdischen Elementen unseres Glaubens zu stellen und zugleich aufzuzeigen, dass die Feier eines jeden Gottesdienstes Räume christlich-jüdischer Begegnungen eröffnet.“
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Arbeitshilfe
Dem Populismus widerstehen. Arbeitshilfe der Deutschen Bischofskonferenz zum kirchlichen Umgang mit rechtspopulistischen Tendenzen
Der Titel „Dem Populismus widerstehen. Arbeitshilfe zum kirchlichen Umgang mit rechtspopulistischen Tendenzen“ soll Gemeinden, kirchlichen Verbänden und Gruppen dazu dienen, sich mit Phänomenen des Populismus auseinanderzusetzen, vor allem mit rechtspopulistischen Tendenzen, die derzeit in Deutschland und Europa eine besondere Herausforderung darstellen. Die grafisch gestaltete Arbeitshilfe gibt als Expertentext Anregungen für Diskussionen und Aktivitäten, vermittelt Hintergrundinformationen und Argumente und stellt beispielhafte kirchliche Initiativen sowie pastorale Anregungen vor. Sie ist durch Beratungen in der Migrationskommission, der Pastoralkommission und der Deutschen Kommission Justitia et Pax sowie Vorarbeiten einer Autorengruppe entstanden. Ein Beweggrund für die Erstellung der Arbeitshilfe lag in wiederholt geäußerten Erwartungen einer stärkeren Unterstützung von Gruppen und Gemeinden, die sich mit rechtspopulistischen Tendenzen konfrontiert sehen.
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Impressum
Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche & Rechtsextremismus
c/o Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V.
Henning Flad
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