Newsletter der BAG Kirche + Rechtsextremismus 2/2024
- Vorschau: BAG K+R-Veranstaltungen 2024
- Rückschau: Katholikentag 2024
- Aktuelle Kampagnen
- Aus den Regionen, Landeskirchen und Diözesen
- Tipps: Termine und Veranstaltungen
- Publikationen und Lesenswertes
Liebe Freund*innen, liebe Leser*innen,
während die Temperaturen draußen steigen, arbeiten wir in unseren Büros intensiv an der Vorbereitung für die nächste Phase des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ ab 2025.
Der Sommer brachte auch den verabschiedeten Bundeshaushalt mit sich, der einige Demokratieförderungsprojekte ins Schwitzen brachte. Auch Dank der Kampagnen aus der Zivilgesellschaft, an denen sich auch die BAG K+R beteiligte, wurde jedoch das Schlimmste abgewendet, momentan sind keine Kürzungen im Demokratieförderbereich in Sicht.
Wir können also auch weitere inhaltliche Vorbereitungen treffen und stellen euch in diesem Newsletter drei unserer Veranstaltungen im Herbst / Winter vor, für die ihr euch ab sofort anmelden könnt. Außerdem ist natürlich das Superwahljahr mit den vergangenen Europa- und Kommunalwahlen und zukünftigen Landtagswahlen 2024 ein wiederkehrendes Thema in Publikationen, Veranstaltungen und Aktionen unserer Mitglieder und Partnerorganisationen. Lest hier im Newsletter mehr dazu.
Besonders freuen wir uns über einen Preis für Martin Becher, der sich seit vielen Jahren in unserem Sprecher*innenrat engagiert – auch dazu unten mehr.
Eure/Ihre Geschäftsstelle der BAG Kirche & Rechtsextremismus
1. Vorschau: BAG K+R-Veranstaltungen 2024
Forum
Apokalypse nein! – Wie weiter in der kirchlichen Auseinandersetzung mit der extremen Rechten?
Freitag, den 15. November bis Samstag, den 16. November 2024 im Dietrich-Bonhoeffer-Hotel Berlin-Mitte
Der drohende Untergang, das nahende Ende oder die ersehnte Erneuerung? Apokalyptische Narrative werden zunehmend von der weltweit erstarkenden Rechten verbreitet. Sie stärken in der extremen Rechten Fantasien von Wehrhaftigkeit und lähmen an manchen Orten die engagierte Zivilgesellschaft.
Eine zentrale biblische Botschaft lautet aber: Fürchtet euch nicht. Sie gilt für vielfältige Gefährdungen in unserem Leben – trotz und wegen zunehmendem Rassismus, Antisemitismus, immer stärkerer Präsenz von Rechtsextremen in Parlamenten und leider auch in unseren Gemeinden. Die diesjährige Jahrestagung der BAG K+R will die neuen und alten Herausforderungen im Umgang mit der extremen Rechten analysieren und Mut machen: Mut, sich trotz allem für eine offene und inklusive Gesellschaft und für die Demokratie einzusetzen.
In der Veranstaltung werden wir die Ergebnisse der verschiedenen Wahlen des Jahres 2024 analysieren und gemeinsam überlegen, welche Konsequenzen diese für demokratisches und zivilgesellschaftliches Engagement haben. Auch werden wir uns mit apokalyptischem Denken beschäftigen und der Frage, wie kirchliche Initiativen in diesen Zeiten besser ihre Botschaften vermitteln können.
In zwei Workshop-Runden geht es um vielfältige Themen: von kirchlichen Auseinandersetzungen um Rassismus und Antisemitismus, um Engagement auf Social Media, Diskussionen um Antiziganismus bis hin zu den Folgen des Terrorangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023.
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Tagung
„Das Ende ist nahe!“ – Neurechte Theologie zwischen Untergangs- und Erlösungsphantasien
Dienstag, den 26. November bis Mittwoch, den 27. November 2024 in Hamburg
Wie hält es die extreme Rechte mit der Religion? Die Rede von der „Rettung des christlichen Abendlandes“ gehört zu den wichtigsten rechtsextremen Narrativen der letzten zehn Jahre. Während der Neonazismus überwiegend neuheidnisch und antichristlich ist, hat das Christentum für die „Neue“ Rechte eine identitätsstiftende und strategische Funktion.
Wichtige Stimmen aus diesem Milieu beziehen sich seit langem deutlich, offen und intellektuell durchaus anspruchsvoll auf das Christentum. Für die Kirchen ist dies eine ernst zu nehmende Herausforderung: Sie müssen sich gegen falsche Vereinnahmungen wehren, aber auch die eigene Theologie kritisch auf mögliche Anknüpfungspunkte für die Ideologie der Neuen Rechten hin befragen. Gleichzeitig gibt es auch in der Theologie Berührungspunkte bei bestimmten gesellschaftspolitischen Themen, etwa bei der Akzeptanz für antifeministische Narrative.
Die Tagung wird sich dieser Schnittstelle von Theologie und Rechtsextremismus annehmen, ideengeschichtliche und analytische Zugänge aufzeigen und einen sinnvollen Umgang mit der Problematik besprechen.
Die Tagung ist eine Kooperationsveranstaltung der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus und dem Projekt „Kirche stärkt Demokratie“ in den Kirchenkreisen Mecklenburg und Pommern.
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Online-Fachtag
Esoterik und Rechtsextremismus – Geschichte und Gegenwart einer Liaison
Donnerstag, den 12. September 2024, von 13:30 bis 18:00 Uhr, online
Nicht erst seit der Corona-Pandemie zeigt sich, dass in der esoterischen Szene menschenfeindliches Gedankengut weit verbreitet ist – verbunden mit einer tiefsitzenden Abneigung gegenüber der Moderne und der Aufklärung, und verbunden auch mit einer Anfälligkeit für Verschwörungsideologien und Antisemitismus.
In der Veranstaltung wollen wir uns zunächst genauer mit den Brücken zwischen Esoterik und Rechtsextremismus beschäftigen: Welche Inhalte hat das Gedankengut, das in der Szene populär ist? Welche Rolle spielt die sogenannte „Alternative Medizin“ und die Ablehnung der Naturwissenschaften für die Esoterik?
Im Anschluss geht es um die Ideengeschichte der rechten Esoterik. Denn rechtsesoterisches Denken war schon in seinen Anfängen im 19. Jahrhundert für Rassismus und Antisemitismus anfällig. Wir wollen fragen: Was hat es auf sich mit den sogenannten „Wurzelrassen“? Diese wurden als ideologisches Konstrukt popularisiert von Helena Blavatsky, der vielleicht wichtigsten frühen Vordenkerin der Esoterik. Und welche Bedeutung haben esoterisch-obskurantische Ideen wie die sogenannte „Ariosophie“ für die Frühgeschichte des Nationalsozialismus?
Zum Abschluss wollen wir uns austauschen über praktische Erfahrungen aus der Auseinandersetzung mit rechter Esoterik. Wie kann Beratung und Bildung zu diesem Thema gelingen, und (wie) unterscheiden sie sich im Vergleich zur Arbeit gegen herkömmlichen Rechtsextremismus?
Die Online-Veranstaltung ist eine Kooperation der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus, der Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN) und des Bundesverbands Mobile Beratung e.V.
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2. Rückschau: Katholikentag 2024
Wir blicken zurück auf einen ereignisreichen Katholikentag in Erfurt. Wir hatten viele wertvolle und wertschätzende Gespräche und tolle Begegnungen. Die Bundesfamilienministerin Lisa Paus kam mit Sprecher*innen der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus ins Gespräch zur gemeinsamen Arbeit im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und den aktuellen Herausforderungen im Bereich Rechtsextremismusprävention.
Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, begrüßten wir ebenfalls an unserem Stand und brachten ihr unsere Arbeit näher. Wie jedes Jahr besuchte uns Petra Pau von Die Linke zusammen mit ihrem Team. Sie erkundigte sich sehr wertschätzend über aktuelle Themen und Herausforderungen in der Arbeit der BAG K+R. Auch über den Besuch des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow an unserem Stand freuten wir uns sehr.
Auch bereiteten wir einige Veranstaltungen auf dem Katholikentag mit vor. Auf dem Podium „Der Antisemitismus und wir“ wurde dezidiert nach den christlichen Wurzeln und gegenwärtigen Formen der Judenfeindschaft gefragt. In Werkstatt-Gesprächen ging es zum einen um die Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus in Thüringen, dem Gastgeber-Bundesland des diesjährigen Katholikentags, und zum anderen um das Ineinandergreifen verschiedener Formen von Rassismus. Auf einem von der BAG K+R vorbereiteten Podium zu „Anti-Gender und die neue Rechte“ ging es zudem um neurechte Kreise und ihre diffamierende Position zu Rollenbildern und Geschlechtergerechtigkeit.
3. Aktuelle Kampagnen
Landtagswahlen
Wählen gehen! – Für Demokratie und Menschenwürde
2024 ist ein Superwahljahr. Im Herbst finden Landtagswahlen in drei Bundesländern statt: auch hier drohen Stimmengewinne für Rechtsextreme. Wir rufen deshalb dazu auf, wählen zu gehen: um unsere Zukunft anzupacken anstatt uns in eine falsche Vergangenheit zu flüchten.
Doch einfach ein Kreuzchen machen, reicht nicht – es geht darum, dass wir uns alle tagtäglich für eine offene und solidarische Gesellschaft einsetzen. Denn nur, wenn sich alle in ihrer Unterschiedlichkeit gleichberechtigt einbringen können, hat dieses Land und dieser Kontinent eine Zukunft.
Die Wahlen finden in besonderen Zeiten statt – wir alle sind gefordert von Krisen und Sorgen. Doch Rassismus und Demokratiefeindschaft sind keine Lösungen für Probleme – sie machen sie nur schlimmer.
Wir sagen deutlich: Extrem rechte Parteien zu wählen, heißt antidemokratische und menschenverachtende Kräfte zu stärken. Kräfte, denen Menschenrechte und Verfassungen nichts gelten, die große Teile der Bevölkerung vom gesellschaftlichen Leben ausschließen und gar des Landes verweisen wollen.
Demokratie lebt von Auseinandersetzung und Meinungsstreit – nicht aber von Hass und Hetze. Deswegen rufen wir dazu auf wählen zu gehen:
- Auf Landesebene, weil Rechtsextreme keinen Einfluss auf Schulunterricht, Landespolizei oder die Ernennung von Richter*innen gewinnen dürfen.
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Update
#GeradeJetztFuerAlle
Der Haushaltsentwurf des Bundeskabinetts vom 17. Juli 2024 sieht keine massiven Kürzungen bei der Demokratiearbeit, den Jugendverbänden, dem Kinder- und Jugendplan und der Bundeszentrale für politische Bildung vor. Für Entwarnung ist es aber zu früh, denn im parlamentarischen Prozess kann noch viel passieren.
Wir bleiben daher wachsam – und appellieren an die demokratischen Abgeordneten im Bundestag und an den Bundesrat: Sorgen Sie dafür, dass in den parlamentarischen Beratungen keine neuen Kürzungen reinverhandelt und dass die Freiwilligendienste auf dem Niveau von 2024 abgesichert werden!
Fakt ist: Selbst ein „weiter so“ ist letztlich eine Kürzung und gerade jetzt das falsche Signal. Was wir eigentlich brauchen, ist ein Ausbau und eine wirkliche Absicherung unserer Strukturen. Aktuell müssen wir jedes Jahr aufs Neue viel Kraft aufwenden, um für den Erhalt unserer Arbeit zu kämpfen – der Arbeit, die von allen demokratischen Parteien immer wieder gefordert und gelobt wird. Herzlichen Dank an alle, die uns bis hierhin unterstützt haben! Sollte es im parlamentarischen Prozess doch zu Kürzungen kommen, müssen wir noch einmal gemeinsam laut werden.
Unsere Petition lassen wir daher weiterlaufen.
4. Aus den Regionen, Landeskirchen und Diözesen
Herzlichen Glückwunsch
Martin Becher erhält den Hermann Müller-Franken Preis 2024
Am Samstagabend wurde von der Bildungseinrichtung Franken-Akademie Schloß Schney e.V. erstmals der Hermann Müller-Franken Preis für herausragendes Engagement für die Demokratie in Franken verliehen. Preisträger ist Martin Becher, langjähriges Mitglied im Sprecher*innenrat der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus.
Gewürdigt wurde er für seine unermüdliche und verbindende Bildungsarbeit gegen Rechtsextremismus. Den Preis überreichten Stefan Hinterleitner, 1. Vorsitzender des Vereins zur Förderung der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung e.V. und Prof. Dr. Günter Dippold, Bezirksheimatpfleger für Oberfranken.
Zwölf Jahre lang setzte Martin Becher sich auf bewundernswerte Weise für das Bayerische Bündnis für Toleranz und die damit verbundene Projektstelle gegen Rechtsextremismus ein. Bei seiner Arbeit sei es ihm gelungen, das Netzwerk nicht nur zu erweitern, sondern zugleich enger zu knüpfen. „Martin Becher hat Vertrauen untereinander geschaffen, durch seine ausgleichende, besonnene Art und seine klare Haltung“, betonte Dippold in seiner Rede. Den Preis bekomme er nicht, weil er seinen Job gemacht habe, sondern für die Art und Weise, wie er ihn umgesetzt habe, nämlich mit einer großen Portion Selbstreflexion, aber auch unerschrocken und vor allem unermüdlich.
Wir gratulieren ganz herzlich zu dieser Ehrung.
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#VerständigungsOrte
Kirche und Diakonie für gesellschaftlichen Dialog
Angesichts der gefühlten gesellschaftlichen Spaltung setzen sich EKD, Diakonie und die Evangelische Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung (midi) für mehr Verständigung ein. Mit der Initiative #VerständigungsOrte laden sie Kirchengemeinden, diakonische Einrichtungen und andere kirchlichen Institutionen ein, ihre Türen zu öffnen und mit Veranstaltungen und Projekten „dritte Orte“ für gesellschaftlichen Austausch anzubieten.
Die Initiative unterstützt dabei mit Handlungsempfehlungen, Beispielen guter Praxis, Material für die Öffentlichkeitsarbeit sowie Online-Seminaren.
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www.verständigungsorte.de
Verständigungsorte Handreichung (PDF)
Bündnis
Netzwerk Israel – Solidarität mit der Zivilgesellschaft
Seit den Terrorangriffen der Hamas und anderer bewaffneter Gruppen am 7. Oktober 2023 leistet die Zivilgesellschaft in Israel Unglaubliches, um Terrorüberlebende und Binnenevakuierte zu versorgen, Shoah-Überlebende und ihre Familien zu unterstützen und ein friedliches Zusammenleben jüdischer und arabischer Bürger*innen Israels zu fördern. Das Netzwerk Israel ist eine Plattform für alle, die die Menschen in Israel dabei unterstützen wollen.
Ziel des Netzwerks ist es, ein Zeichen zur Unterstützung der israelischen Zivilgesellschaft zu setzen und konkrete Hilfe aus der deutschen Gesellschaft zu mobilisieren. Netzwerk Israel ist das einzigartige Bindeglied, das die Unterstützung in Deutschland mit konkreten und nachhaltigen Maßnahmen in Israel verknüpft und verstärkt. Unsere Arbeit basiert auf Transparenz und der Förderung demokratischer Prinzipien.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus unterstützt das Netzwerk zusammen mit ihrer Trägerorganisation Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V.
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Christliche Beiträge zur Demokratie heute
Hoffnung in bedrohten Zeiten
Gesellschaftliche Debatten nehmen seit einiger Zeit an Schärfe und Polemik zu. Die These von der gespaltenen Gesellschaft ist zum medialen Dauerthema geworden. Empirisch lässt sie sich nicht unbedingt belegen, aber zweifellos sind die extremen Ränder lauter geworden. Zumindest gefühlt leben wir in einer gesellschaftspolitisch aufgeheizten Welt.
Der christliche Anspruch, die Gesellschaft mitzugestalten, birgt den Anspruch, dass Gemeinden, Diakonie und kirchliche Bildungsarbeit gesellschaftliche Themen nicht umgehen. Kontoversen zu führen, ohne Affektpolitik auf den Leim zu gehen, könnte ein kirchlicher Beitrag zu einer produktiven demokratischen Debatte sein. Um dies anzuregen, hat die Evangelischen Akademie zu Berlin sich dazu entschlossen, einige derzeit kontrovers verhandelte Themen aus einer christlich verantworteten Perspektive zur Diskussion zu stellen.
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Rechtspopulismus ist keine Option
Analyse zum AfD-Grundsatzprogramm
„Die AfD hat eine grundlegende Distanz zur Demokratie nach dem Grundgesetz“! – dies geht aus einer Analyse des Grundsatzprogramms der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) hervor. Die Untersuchung hat Friedrich Stiller geleitet, der mit dem Arbeitskreis Christ*innen gegen Rechtsextremismus im evangelischen Kirchenkreis Dortmund, Mitglied in der BAG K+R ist.
Unter dem Titel „Rechtspopulismus ist keine Option“ werden in einem zwölfseitigen Info-Flyer die Partei vorgestellt und das Parteiprogramm an acht Beispielen erläutert. Daneben werden ausgewählte Äußerungen von AfD-Größen kommetiert. Außerdem setzen sich die Autoren kritisch mit der Strategie der AfD auseinander, die auf Provokationen und Skandal zielt.
Der Flyer will auf die Gefahren am halbrechten Rand aufmerksam machen. Gerade in Wahlkampfzeiten soll er dabei helfen, dass sich Bürgerinnen und Bürger mit der Parteienlandschaft auseinanderzusetzen. Eine Textfassung der Analyse kann als PDF-Datei per Email weiterverbreitet werden. Wer es genauer wissen will, kann die ausführliche Orientierungshilfe zum Grundsatzprogramm nachlesen.
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Website der Evangelischen Kirche in Dortmund
Arbeitskreis Christ*innen gegen Rechtsextremismus
Zur Handreichung (PDF)
5. Tipps: Termine und Veranstaltungen
Tagung
Rechtes Christentum
Am Freitag, den 6. September bis Sonntag, den 8. September 2024 im Haus der Kirche in Bad Herrenalb
Schon seit einiger Zeit vermeldet die Weltanschauungsarbeit in Baden einen verstärkten Anstieg an Anfragen, die sich mit rechtsideologischen Tendenzen im Christentum beschäftigen. Bei fundamentalistischen Gruppierungen finden sich immer wieder Narrative oder Versatzstücke aus diesem Themenfeld – letztes großes Beispiel aus Baden-Württemberg ist die „Baptistengemeinde Zuverlässiges Wort“ aus Pforzheim, mit der sich auch das Landesamt für Verfassungsschutz beschäftigt. Die Gemeinde hat nichts mit dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten) zu tun. Und auch das während der Corona-Pandemie gegründete Netzwerk „Christen im Widerstand“ ist Teil dieser Szene.
Welche theologischen Motive werden in der Szene geltend gemacht? Wie ist das Verhältnis zu konservativen Kreisen im Christentum und wie politisch ist diese Form des Glaubens? Welche Bedeutung hat das Thema für die religiöse Bildungsarbeit und wie kann und muss Kirche sich positionieren?
Die Veranstaltung der Evangelischen Akademie Baden möchte zusammen mit den Referierenden aus unterschiedlichen Bereichen auf dieses Thema schauen und Impulse für die weltanschauliche Arbeit und für die kirchliche Arbeit allgemein geben.
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Tagung
Hoffnung für die Erde leben
Von Freitag, den 13. September 2024 bis Sonntag, den 15. September 2024 in Dresden
Angesichts vielfältiger Krisen, die nach globalen und lokalen Antworten im Sinne einer großen Transformation rufen, rückt die Veranstaltung „Hoffnung für die Erde leben“ die Rolle der Kirchen für eine nachhaltige, gerechte und friedliche Entwicklung in den Blick.
Dresden spielte als Ort der Ökumenischen Versammlung in der DDR 1988/89 eine wichtige Rolle im konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. An diese Erfahrungen will die Evangelische Akademie Sachsen in ihrer Veranstaltung anknüpfen.
Geplant sind vielfältige Formate, die gegenwärtige Suchbewegungen und Hoffnungsgeschichten ins Zentrum setzen und miteinander verknüpfen. Eines der drei Panels beschäftigt sich mit „Christlichen Impulsen für Demokratie und Menschenwürde angesichts des zunehmenden Rechtsextremismus“ und wurde von BAG K+R-Sprecherin Annalena Schmidt mitvorbereitet.
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XI. Forum Kirche und Rechtsextremismus im Norden
„Fremd in der eigenen Demokratie – Gesellschaftliche Krisen verstehen und bewältigen
Von Samstag, den 21. September bis Sonntag, den 22. September 2024 in Graal Müritz
Angriffe auf Politiker*innen, Hitlergrüße auf Sylt, großer Zuspruch für populistische Parteien. In Deutschland scheinen sich viele Menschen von der Demokratie abzuwenden. Oder erfüllt unsere Demokratie nicht mehr die Erwartungen der Menschen und entwickelt keine Lösungen für die vielen drängenden Herausforderungen?
Gleichzeitig erleben wir ein neues Bewusstsein und Engagement für die Freiheit und die Verteidigung der Grundrechte. Bürger*innen stehen auf, gehen für die Demokratie auf die Straße und engagieren sich in der Kommunalpolitik und für gesellschaftliche Themen.
Die Widersprüche und Ambivalenzen des gesellschaftlichen Wandels nimmt das XI. Forum „Kirche und Rechtsextremismus im Norden“ in den Blick. In diesem Jahr lädt die AG „Kirche und Demokratie“ der Nordkirche vom 21.-22. September in das Ostseebad Graal Müritz ein. Unter der Überschrift: „Fremd in der eigenen Demokratie – Gesellschaftliche Krisen verstehen und bewältigen“ bietet das Forum Zeit und Raum zum Austausch mit Expert*innen und zur Vernetzung untereinander.
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6. Publikationen und Lesenswertes
Handreichung
“Nächstenliebe unter Druck. Haltung zeigen und Verantwortung leben im diakonischen Arbeitsumfeld”
Unser Leben unterliegt sichtbaren Veränderungen. Dabei sind die Reaktionen auf krisenhafte Entwicklungen und Herausforderungen unserer Zeit sehr unter- schiedlich. Die falsche Erwartung, dass Politik schnelle und vor allem einfache Lösungen bietet, führt in Teilen der Gesellschaft zur Verachtung und Infragestellung des politischen Systems. Extremismus, Hass und Hetze durch populistische Bewegungen und Parteien sowie Gewaltbereitschaft nehmen zu. Die Handreichung der Diakonie Sachsen reflektiert und dokumentiert Erfahrungen der letzten Jahre im Umgang mit menschenverachtenden Positionen innerhalb von Kirche und Diakonie in Sachsen. Sie finden darin eine Vielfalt von praktischen Ansätzen, die dazu dienen, mit herausfordernden Situationen umzugehen, in denen Werte der Nächstenliebe und des Miteinanders infrage gestellt werden.
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Was tun gegen Rechtsextremismus?
Mutige Menschen und gute Ideen für die Demokratie
Was sagen, wenn der Nachbar rassistische Sprüche klopft – oder lieber schweigen? Wie mit Hass im Netz umgehen, eine Demo organisieren, Verbündete finden? Was können wir als Einzelne tun, was muss politisch geschehen, damit Deutschland weltoffen, plural und vielfältig bleibt?
Diesen Fragen geht Publik Forum in seinem 16 Seiten umfassenden Dossier nach.
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Podcast
Welche Rolle spielen die Kirchen im Kampf gegen Rechtsextremismus?
Kommunalwahlen in acht Bundesländern, Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen, Brandenburg und Europawahl für rund 350 Millionen Wahlberechtigte in ganz Europa. Das Jahr 2024 hat durch die vielen Wahlen eine große politische Bedeutung. Vor diesem Hintergrund wächst die Sorge vor einem Erstarken rechtspopulistischer und rechtsextremer Parteien. Wie werden diese Parteien abschneiden? Wie sieht das Verhältnis der Kirchen zur extremen Rechten aus?
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Buch
Rechte Versuchung – Bekenntnisfall für das Christentum
Die extreme Rechte und ihre Verbindungen zu Christentum und Kirchen ist Fokus des neuen Buches der katholischen Theologin Sonja Angelika Strube.
Themen wie der Lebensschutz oder der Anti-Gender-Aktivismus bieten gemeinsame Schnittfelder, der traditionelle Antimodernismus der katholischen Kirche, von dem sich die Päpste nie im Sinne eines offiziellen Schuldeingeständnisses distanziert haben, einen willkommenen Anknüpfungspunkt. Sonja Strube entlarvt die Taktiken rechter Strategen und warnt christliche Kreise eindringlich davor, sich mit den falschen Bündnispartnern einzulassen, die das Christentum letztlich für ihre Zwecke instrumentalisieren.
Erschienen 2024 im Verlag Herder.
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Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ oder des BAFzA dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autorinnen und Autoren die Verantwortung.
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Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche & Rechtsextremismus
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