Newsletter  -  1/2021  -  02. März 2021

Newsletter der BAG Kirche + Rechtsextremismus 1/2021

Liebe Freund*innen, liebe Leser*innen,

obwohl schon März ist, wollen wir Euch und Ihnen mit diesem Newsletter erst einmal noch ein wunderbares neues Jahr 2021 wünschen. Es mag sein, dass es sich momentan noch nicht in Vielem vom alten unterscheidet, aber neue Veranstaltungen, Publikationen und Berichte aus den Regionen, Landeskirchen und Diözesen gibt es natürlich dennoch.

Kurzentschlossene laden wir beispielsweise herzlich ein, sich noch einen Platz in der Fortbildung „Umgang mit Rechtspopulismus – Eine Herausforderung für Verantwortliche in Kirche und Diakonie“ zu sichern. Sie wird in Kooperation von BAG K+R und der Führungsakademie für Kirche und Diakonie ausgerichtet, Dr. Liane Bednarz, Toralf Staud und Dr. Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, werden Referate halten. Programm und Anmeldemodalitäten finden sich hier.

Wir haben uns außerdem sehr über das große Interesse an unserer Tagung „Rechte Strategien in Jugendwelten. Handlungsmöglichkeiten für eine demokratiefördernde Jugend(sozial)arbeit“ gefreut, für die uns über 140 Anmeldungen erreicht haben. Wir schlussfolgern daraus, dass wir ein solches Format gern wiederholen können.

Neuigkeiten aus dem Kompetenznetzwerk Rechtsextremismusprävention, aus der Podcast-Welt und weitere anstehende Termine und spannende Veröffentlichungen finden sich unten.

Auf Fragen, Anregungen und Kritik freut sich mit herzlichen Grüßen

Eure/Ihre Geschäftsstelle der BAG Kirche & Rechtsextremismus


1. Fortbildung: Umgang mit Rechtspopulismus –  Eine Herausforderung für Verantwortliche in Kirche und Diakonie

Am Dienstag, den 09. März 2021 von 11:00 bis 20:45 Uhr online.

In den letzten Jahren haben sich die politischen Kräfteverhältnisse in Deutschland verschoben. Neue rechtspopulistische Strömungen wirken bis in den parlamentarischen Raum hinein und profitieren von weit verbreiteten Gefühlen der Unsicherheit. Die erhebliche gesellschaftliche Polarisierung zeigt sich bis in Gemeinden, Freundeskreise und Familien hinein. Die Corona-Pandemie hat auch diese Entwicklungen zum Teil noch einmal katalysiert.

Das spannende Programm mit Beiträgen von Dr. Liane Bednarz, Toralf Staud und Dr. Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz finden Sie online unter Programm.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Sie ist eine Kooperation der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus und der Führungsakademie für Kirche und Diakonie.

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Programm
Anmeldung


2. Bundesweites Infoportal Rechtsextremismusprävention geht online

   

Mit Gesicht Zeigen!, der Amadeu Antonio Stiftung, Cultures Interactive und dem LidiceHaus haben wir im Rahmen des Kompetenznetzwerks Rechtsextremismusprävention ein Infoportal entwickelt, das einen umfassenden Überblick über 237 wichtige Beratungs-, Bildungs- und Präventionsstellen aus der Zivilgesellschaft in Deutschland schafft. Das Infoportal Rechtsextremismusprävention ist dabei ein Service für alle Menschen mit Fragestellungen und Anliegen beim Umgang mit Rechtsextremismus wie auch für alle professionelle Stellen, Projekte und Einrichtungen, um sich untereinander zu vernetzen, voneinander zu wissen und aufeinander zu verweisen.

Um Betroffenen schnellere Hilfe und Engagierten einen optimalen Überblick bieten zu können, hat das Kompetenznetzwerk Rechtsextremismusprävention seine umfassende, bundesweite Datenrecherche online gestellt. Im neuen Infoportal finden Interessierte detaillierte Angebote zu aktuellen Fragen nach Verschwörungsideologien, Rechtsterrorismus oder Ausstiegsberatung. Das Infoportal bietet damit einen Service, der von Expert*innen aus der Zivilgesellschaft schon seit langem eingefordert wird.

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Link zur Website des Kompetenznetzwerks


3. Aus den Regionen, Landeskirchen und Diözesen

Plakat-Kampagne
#beziehungsweise: jüdisch-christlich – näher als Du denkst

„Ein Nach- und Weiterdenk-Angebot“ nennt Christian Staffa, Studienleiter in der Evangelischen Akademie zu Berlin und EKD-Antisemitismusbeauftragter, die geplante Plakat-Kampagne der evangelischen und katholischen Kirche gegen Antisemitismus.

„Ziel ist es, einen Impuls zur Förderung des jüdisch-christlichen Miteinanders auf Gemeindeebene zu schaffen, Vorurteile abzubauen und so dem zunehmenden Antisemitismus entgegen zu wirken“, kommentiert Staffa, der auch Mitglied im Sprecher*innenrat der BAG K+R ist, die neue, von ihm mit entwickelte Kampagne. Die Kampagne wendet sich insbesondere an die Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen. Kernanliegen ist es, die Gemeinsamkeiten zwischen Juden und Christen in den Festen und im religiösen Leben aufzuzeigen, um gegen den zunehmenden Antisemitismus, der auch christliche Wurzeln hat, Stellung zu beziehen.

Die Aktion startete im Januar 2021 bundesweit und ökumenisch. Kernstück sind Plakate für jeden Monat, die anhand von Festen und Traditionen sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede der beiden Religionen benennen und die in den Gemeinden aufgehängt werden können. Ein QR-Code auf den Plakaten führt zu einer Website, auf der die Themen aufgearbeitet werden.

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Zur EKD-Pressemitteilung

 

Podcast
Die «Neuen Rechten» und ihre Theologie

Johann Hinrich Claussen, Kulturbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland, spricht in seinem Podcast „Draussen mit Claussen“ mit dem Politologen und Projektleiter der BAG K+R, Henning Flad, über Ideolog*innen, aus der „Neuen Rechten“ die ihre eigenen Theologien versuchen.

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Zum Podcast


4. Vorschau: Termine und Veranstaltungen 2021

Fachtag
Umkämpfte Welten – Warum unser Zusammenstehen gegen Rechts eine feministische Perspektive braucht!

Am Montag, den 8. März 2021 von 9:30 bis 16:00 Uhr online.

Populistische Strömungen gewinnen in den letzten Jahren an Zustimmung. Die Auswirkungen von rechtspopulistischer und rechtsextremistischer Hetze manifestieren sich in den grausamen Anschlägen wie in Hanau und Halle. Dabei formulieren die Täter*innen rechter Gewalt unverhohlen Hass auf Frauen*. Dennoch gerät Antifeminismus in der medialen Auseinandersetzung um Rechtspopulismus immer wieder aus dem Blick. Die Katholische Erwachsenenbildung im Land Sachsen-Anhalt e.V. will sich in diesem Fachtag daher der systematischen Verknüpfung von Antifeminismus und Rechtspopulismus diesen Fachtag widmen und Frauen* und Männer* einladen, solidarisch gegen rechte Angriffe auf Geschlechtergerechtigkeit einzustehen.

Es wird um eine verbindliche Anmeldung per E-Mail – unter Angabe des Namens, der Institution und des Dialogforums – unter: projekt@keb-sachsen-anhalt.de gebeten.

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Programm und weitere Infos

 

Online-Gesprächsabend
Wie verändert die Corona-Krise unsere Gesellschaft?

Am Mittwoch, den 17. März 2021 geht es um „Vereinnahmung des Widerstandsdiskurses durch Verschwörungsideologien“

Die Corona-Krise hinterlässt tiefe Spuren in unserer Gesellschaft. Sie betrifft viele Bereiche unseres persönlichen Lebens und hat gravierende Auswirkungen auf unser Gemeinwesen. Wie genau sich unsere Gesellschaft verändert, ist noch nicht abzusehen. Die Befunde sind widersprüchlich.

In der Veranstaltungsreihe thematisiert das Martin-Niemöller-Haus Berlin-Dahlem verschiedene Bereiche unseres gesellschaftlichen Lebens und fragt: Welche Implikationen hat die Pandemie? Wo verschärfen sich Probleme? Wo entwickeln sich innovative Impulse und Ideen?

Das Gespräch Am 17. März findet statt mit

  • Arno Helwig, Leiter Martin-Niemöller-Haus Berlin- Dahlem
  • Prof. Dr. Johannes Tuchel, Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand
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Anmeldung & Programm

 

Online-Veranstaltung
‘Der Dichter und der Neonazi‘ – Was verband Erich Fried mit Michael Kühnen?

Am Mittwoch, den 24. März 2021 von 12:15 bis 13:45 Uhr online.

Seine Lyrikbände zierten die Bücherregale von nicht wenigen 68ern. In seinem Haus beherbergte er Rudi Dutschke und die RAF-Mitbegründerin Astrid Proll. Dass ausgerechnet Erich Fried, dessen Vater von der Gestapo totgeprügelt wurde, Jahre später eine Brieffreundschaft mit dem Neonazi-Führer Michael Kühnen beginnt, hätten wohl die wenigsten vermutet. Was trieb den Antifaschisten, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, zu einem vertrauensvollen Kontakt mit einem Holocaust-Leugner? Naivität? Bekehrungswünsche?

In seinem gerade erschienenen Buch dokumentiert der Publizist Thomas Wagner diese unglaublich erscheinende Geschichte, die Fragen auch für heute aufwirft: Kann man mit Rechtsextremisten reden, sie durch Dialog von ihrer Ideologie abbringen? In der Reihe „Viertel nach Zwölf – Hamburger Mittagsgespräche“ der Evangelischen Akademie der Nordkirche wird Wagner darüber mit Birgit Lohmeyer diskutieren, die vor Jahren ins mecklenburgische Jamel zog. Doch die Idylle im Hinterland der Ostsee verwandelte sich bald in ein Dorf von Neonazis, die es zu ihrer „national befreiten Zone“ machen wollten.

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Details & Anmeldung


5. Neue Publikationen

Handreichung
Verschwörungsideologien!? Was kann man dagegen tun?

In der Corona-Pandemie sind Verschwörungsideologien besonders in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Im Internet, auf der Straße, im Freundes-, Familien- und Bekanntenkreis begegnet man ihnen. Eine Broschüre der Zentren Oekumene Frankfurt/Main und für gesellschaftliche Verantwortung der EKHN gibt nun praktische Tipps zum Umgang mit Verschwörungsideologien, zeigt Hintergründe und theologische Perspektiven auf und trägt dazu bei, in der aufgeheizten Debatte sprach- und handlungsfähig zu bleiben.

„Als evangelische Kirche treten wir für eine reflektierte, differenzierte und verantwortliche Sicht der Dinge ein. Dabei stellen wir uns klar auf die Seite der Schwachen und widersprechen jeglicher Form von Rassismus, Antisemitismus, Fundamentalismus und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“, so der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Dr. Volker Jung.

Die kostenlose Broschüre kann in gedruckter Form bei den Zentren bestellt oder auf den Internetseiten www.zentrum-oekumene.de oder www.zgv.info heruntergeladen werden.

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Studie
Zivilcourage älterer Menschen und Rechtsextremismus zu Beginn der 2020er Jahre

Ältere Menschen in ihrem Engagement gegen Rechtsextremismus zu bestärken und für mehr Zivilcourage zu gewinnen ist die Motivation von Dr. Peter-Georg Albrecht. Dazu hat er über 30 problemzentrierte Interviews geführt, die einen klaren Handlungsbedarf aufzeigen. In seiner für die engagierte Praxis und Wissenschaft geschriebenen Studie sprach Albrecht mit Senior*innen einerseits zum Thema Zivilcourage. Wo und wodurch sehen sie sich zu couragiertem Handeln herausgefordert? Was verhindert oder erleichtert ihnen es, Haltung zu zeigen? Und, am wichtigsten, wie kann man Zivilcourage lernen?

Die  Studie wurde herausgegeben von der Amadeu Antonio Stiftung und der Katholischen Erwachsenenbildung im Land Sachsen-Anhalt e.V.: Sie gibt  erste  Empfehlungen,  wie  ältere  Menschen  zum  Engagement  im  Rahmen  einer  demokratischen Zivilgesellschaft ermutigt werden können, und arbeitet heraus, welchen Hindernissen ein Engagement im Alter begegnet und welche Rahmenbedingungen es hierfür braucht.

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Broschüre
Abstand halten gegen Rechts! Corona & die extreme Rechte – Entgegnungen einer kritischen Zivilgesellschaft

Mit der Broschüre präsentiert das Kulturbüro Sachsen e.V. Beobachtungen zum Agieren der extremen Rechten in der Corona-Pandemie. Die Analysen sind unterlegt mit Beispielen aus dem Raum Leipzig. Der Träger möchte damit die Aufmerksamkeit auf das Wirken der extremen Rechten in der Pandemie lenken. Im Schatten der Proteste von Querdenken sowie zahlreichen Verschwörungserzählungen um die Corona-Pandemie versucht die Rechte eigene Themen und Inhalte zu setzen und erhofft sich so eine breitere Akzeptanz ihrer Ideologie.

Die Veröffentlichung informiert in einem ersten Teil über die verschiedenen Spektren der extremen Rechten und stellt beispielhaft Organisationen aus der Region Leipzig vor. Ein zweiter Teil widmet sich dem Agieren der extremen Rechten in der Pandemie. Analysiert wird, welche Themen gesetzt werden und wie versucht wird, den gesellschaftlichen Ausnahmezustand strategisch zu nutzen.

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Impressum

Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche & Rechtsextremismus
c/o Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V.
Henning Flad
Auguststr. 80
10117 Berlin
Deutschland
030 / 28395 – 178
post@bagkr.de
www.bagkr.de