Publikationen  -  07. Dezember 2022

Dritte Ausgabe der Schriftenreihe „Einsprüche“ erschienen

Auch in der dritten Ausgabe der Publikationsreihe »Einsprüche. Studien zur Vereinnahmung von Theologie durch die extreme Rechte« beschäftigen wir uns mit Phänomenen, Akteur*innen und Narrativen an der Schnittstelle von Christentum und extrem rechter Ideologie. Wie gelingt oder misslingt der »Neuen« Rechten die Vereinnahmung von Theologie, von Christentum und seinen Grundverständnissen? Was hat es mit dem selbsternannten rechten Christentum auf sich? Welche Ideologieelemente finden sich sowohl am rechten Rand der Kirchen, wo finden sie sich aber auch in der Mitte von Gemeinden und Gesellschaft?

Denn es gilt seit langem: Ob im Rechtpopulismus oder in der sogenannten »Neuen« Rechten – überall und auf unterschiedliche Weise wird auf religiöse Motive zurückgegriffen. Christliche und vermeintlich christliche Elemente sind für das Denken von weiten Teilen der »Neuen« Rechten gar identitätsstiftend.

Bisherige Beiträge befassten sich mit rechten Christentumsdiskursen, völkischem Protestantismus am Beispiel des »neu«-rechten Vordenkers Karlheinz Weißmann, Publikationsorganen und Kernthemen am rechten Rand der Kirchen sowie mit einer theologischen Analyse von Ideologien in Publikationen des rechtschristlichen Milieus.

In der aktuellen Ausgabe:

Ein Kreuzzug ohne Gott: die identitätspolitische. Wiederentdeckung der Religion
von Tobias Cremer

In seinem Beitrag zeigt Tobias Cremer auf, dass Rechtspopulist*innen ihre Bezüge auf das Christentum in den letzten Jahren deutlich intensiviert haben – obgleich dies weniger auf ein Wiederaufleben von Religiosität als vielmehr auf eine neue Identitätspolitik der Rechtspopulist*innen zurückzuführen ist. Er analysiert, wie unterschiedliche Akteur*innen zwar christliche Symbole als Insignien eines identitären Abendlandbegriffes verwenden, sich gleichzeitig aber von christlichen Glaubensinhalten und Institutionen distanzieren.

»Schlimmer als Frauenfußball oder ›Hallenhalma‹!« Antigenderistische Ressentiments, rechte hegemoniale Identitätspolitiken und religionsbezogene Kommunikation
von Kristin Merle und Anita Watzel

In ihrem Beitrag fragen Kristin Merle und Anita Watzel, wie es um den ›ganz alltäglichen‹ Anti-Genderismus in rechts-religiösen Kommunikationskontexten bestellt ist. Die beiden Autorinnen untersuchen in ihrer Studie »Religion und Rechtspopulismus/-extremismus. Analysen von Narrationen vorurteilsbezogener Kommunikation und Hassrede online« antigenderistische Narrative und Strategien in Online-Kommunikaten. Sie erläutern zudem die Funktionen solcher Narrative und Strategien – sie stabilisieren die eigene Identität und dienen der Vergemeinschaftung im Kampf um hegemoniale Deutungsmacht.

Die Broschüre steht ab jetzt als PDF kostenlos zu Verfügung und kann ab Januar 2023 als Printversion bestellt werden.

Wir wünschen eine erhellende Lektüre!

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