Pressemitteilung

„Wir verstärken unser Engagement für eine Willkommens- und Bleibekultur und stellen uns selbstbewusst gegen rassistische Hetze.“ Kirchen, Politik, Wissenschaft und zivilgesellschaftliche Initiativen diskutieren in der Evangelischen Akademie Villigst über Konsequenzen rechter Wahlerfolge

Innenpolitik/Flüchtlinge/Kirche – Pressemitteilung
Schwerte, 17. 04. 2016

„Wir verstärken jetzt ganz bewusst unser Engagement für die Aktiven in der Flüchtlingsarbeit“, betont das neu gewählte Mitglied des Sprecher*innenrates der BAG K+R, Martin Becher von der Projektstelle gegen Rechtsextremismus im Evangelischen Bildungs- und Tagungszentrum Alexandersbad anlässlich der BAG K+R-Jahrestagung in der Evangelischen Akademie Villigst an diesem Wochenende. Kirchen und Zivilgesellschaft müssten selbstbewusst das christliche Menschenbild verteidigen, „um sich effektiv gegen rassistische Hetze und Gewalt zu stellen“, betont Becher. Dies sei in Zeiten, in denen sich die Zahl rassistischer Gewalttaten innerhalb eines Jahres verdoppelt haben und an jedem Wochenende neue Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte verübt werden, dringend notwendig.

An diesem Wochenende hatten sich zur jährlichen BAG K+R-Konferenz in der Akademie Villigst zahlreiche Vertreter*innen aus kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Initiativen in Plenardiskussionen und Workshops zum Austausch mit Wissenschaft und Politik zusammengefunden. Auf der Tagesordnung standen u.a. Impulse von Vertreter*innen der evangelischen und katholischen Kirche, wie dem theologischen Vizepräsidenten der Evang. Kirche von Westfalen, Albert Henz und dem Leiter des Katholischen Büros in NRW, Dr. Antonius Hamers. An die aus dem gesamten Bundesgebiet angereisten Fachleute richteten sich auch Wissenschaftler*innen, wie die Rechtsextremismusexpertin Dr. Britta Schellenberg von der Ludwig-Maximilians-Universität München und Politiker*innen, wie der stellv. Ministerpräsidentin und Ministerin für Schule und Weiterbildung, Sylvia Löhrmann und der Bundestagsabgeordneten Volker Beck. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand die Suche nach gemeinsamen Antworten auf den aktuellen gesellschaftlichen Rechtsruck und einer besseren Koordination des Engagements für demokratische Werte sowie für eine gelebte Willkommens- und Integrationskultur. „Der gesellschaftliche Rechtsruck stellt auch eine Herausforderung für die Kirchen dar und erfordert ein engagiertes und vernetztes Handeln aller kirchlichen Akteure“, betont Lisi Maier, Bundesvorsitzende des BDKJ. In den kommenden Monaten organisiert die BAG K+R u.a. in Brandenburg und Bayern Workshops unter dem Motto „Neonazistischen Bedrohungen effektiver entgegen treten: Unterstützung für Willkommensinitiativen und Engagierte in der Flüchtlingshilfe“.

Rückfragen bitte an: Friedemann Bringt, Projektleiter der BAG K+R, 0176/619 56 129