20.

Nov 2015

Termine  -  Woltersburger Mühle // Uelzen  -  20. November 2015, 18:00:00  -  22. November 2015, 12:00:00

Fachtagung „Vor Gott sind alle Menschen gleich“

Warum stammen alle Menschen von Adam und Eva ab? Damit sich keiner über den oder die andere erhebe, so lautet die rabbinische Antwort. Diese so einfache Wahrheit lebte und lebt sich für Kirchen schwer, so zeigt es jedenfalls der Blick auf rassistische Motive in christlich europäischem Denken und kirchlicher Praxis: Nicht nur in Fürbitten-Gebeten wird Fremdheit konstruiert, auch ökumenische und diakonische Praxis lebt häufig von der Konstruktion eigener Stärke auf Kosten oder auch gutwillig zugunsten eines vermeintlich schwächeren „Anderen“.

Die Tagung zielt darauf, Akteure der Religionspädagogik (inner- und außerschulisch) für das Thema Rassismus zu sensibilisieren. Denn anders als zu erwarten, gibt es trotz des angezeigten Problemfeldes kaum religionspädagogisches Material, das aktuelle Konzepte zur Bearbeitung von Rassismus aufnimmt und dabei theologisch und pädagogisch anspruchsvoll ist. Eher gehen religionspädagogische Konzepte von einem positiven Zugang auf die je Anderen im pädagogischen Handeln aus – Mechanismen, mit denen Ungleichwertigkeit konstruiert wird, bleiben unbefragt und unbearbeitet.

Ist es das eigene Verstrickt-Sein, das verhindert, dass Religionspädagogik rassismuskritische Arbeit als zentralen Curriculums-Bestandteil aufnimmt? Wie kann christliche Bildungsarbeit gerechtes Leben fordern und fördern? Welche Erfahrungen machen wir in unseren jeweiligen Praxisfeldern, wo ergeben sich Fragen, wo Ermutigungen und Zweifel? Wie lassen sich grundlegende rassismus- und antisemitismuskritische Überlegungen in Methoden bzw. Module zumindest skizzenhaft umsetzen?

Gemeinsam fragen wir als Theolog_innen und Pädagog_innen aus kirchlicher und außerkirchlicher Arbeit danach, auf welcher Grundlage und mit welchen bestehenden, modifizierten oder neu zu entwickelnden Formaten im christlichen Kontext produktiv weiter gearbeitet werden kann und soll.

Das Format ist längerfristig angelegt und jährliche Folgetagungen sind geplant.

Ergebnissicherung erfolgt in Form einer Tagungsdokumentation, die zentrale Lernfelder für eine antirassistische kirchliche Praxis zusammenfasst und Impulse für die Weiterarbeit in Schule, Gemeinde und Jugendarbeit gibt.

 

Das detaillierte Programm findet sich im Internet unter Programm.

Anmeldung und weitere Informationen bei Aline Seel, Aktion Sühnezeichen Friedensdienste
seel@asf-ev.de. Anmeldeschluss ist der 05.11.2015.