Newsletter der BAG Kirche und Rechtsextremismus 1/2018
Für das Jahr 2018 mit vielen Herausforderungen und Unbekanntem wünschen wir Ihnen Mut, Vertrauen, Kraft und Gottes Segen. Mit unserem ersten Newsletter 2018 wollen wir Sie auf unsere Veranstaltungen in der nächsten Zeit aufmerksam machen. Wir informieren über regionale Veranstaltungen unserer Mitglieder und Freunde und machen auf neue Publikationen aufmerksam.
INHALT:
| Herzlich Willkommen
| Neues aus der Geschäftsstelle
| Rückblick: Mitgliederversammlung der BAG K+R am 13. und 14. April in Berlin
| Aktuelle Veröffentlichungen und Neuerscheinungen der BAG K+R
| Einladung zur BAG K+R auf dem 101. Katholikentag vom 9.-13. Mai in Münster
| Aus den Regionen
| Termine und Veranstaltungen 2018 – Save the dates
| Empfehlenswerte Publikationen und Veröffentlichungen
HERZLICH WILLKOMMEN
Liebe Freund_innen, liebe Leser_innen,
für das Jahr 2018 mit vielen Herausforderungen und Unbekanntem wünschen wir Ihnen Mut, Vertrauen, Kraft und Gottes Segen.
Mit unserem ersten Newsletter 2018 wollen wir Sie auf unsere Veranstaltungen in der nächsten Zeit aufmerksam machen. Wir informieren über regionale Veranstaltungen unserer Mitglieder und Freunde und machen auf neue Publikationen aufmerksam.
Viel Spaß beim Lesen!
Auf Fragen, Anregungen und Kritik freut sich mit herzlichen Grüßen,
Eure/Ihre Geschäftsstelle der BAG Kirche & Rechtsextremismus
Neues aus der Geschäftsstelle
Das Jahr 2018 bringt nicht nur politische und gesellschaftliche Herausforderungen, sondern auch personelle Veränderungen in der Geschäftsstelle der BAG K+R mit sich. Bereits im Februar hat Dorothea Kahmann die Stelle der Projektkoordination in Berlin übernommen.
Dorothea Kahmann ist in der Geschäftsstelle der BAG K+R für Ihre und Eure Anliegen per Mail und telefonisch erreichbar:
Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus
c/o Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V.
Auguststr. 80
10117 Berlin
Tel: 030 / 28395 – 178
post@bagkr.de
Rückblick: Mitgliederversammlung der BAG K+R am 13. und 14. April 2018 in Berlin, Alte Feuerwache e.V.
Mitte April trafen sich in Berlin Vertreter*innen von mehr als zwanzig Mitgliedsorganisationen zusammen zwei Tage lang zur Vollversammlung der BAG K+R. Im Rahmen der Veranstaltung stellte der Sprecher*innenrat seinen Rechenschaftsbericht vor. Im Anschluss entlasteten die Mitglieder den Sprecher*innenrat ohne Gegenstimmen.
Petra Pau (MdB) berichtete in einem eindringlichen Referat von den bedrückenden Erfahrungen mit der AfD-Fraktion im neu gewählten Bundestag. Emran Elmazi vom Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma hielt ein Referat über Geschichte und Gegenwart der Verfolgung und Diskriminierung von Sinti und Roma. Im Abendprogramm sahen die Teilnehmenden gemeinsam den Film Aferim! über die Verfolgung von Roma im Rumänien des 19. Jahrhunderts. Am zweiten Tag stellte Franziska Schröter von der Friedrich-Ebert-Stiftung die aktuelle Mitte-Studie über gruppengezogene Menschenfeindlichkeit in Deutschland vor. Timo Versemann stellte das Projekt „Der Teufel auch im Netz“ der Evangelischen Akademie zu Berlin zur Auseinandersetzung mit Hass im Netz vor, und Dr. Christian Staffa berichtete über den aktuellen Stand bei der Einstellungsstudie der EKD zu gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit unter evangelischen Christ*innen.
Termine und Veranstaltungen 2018 – Save the dates
Seminar
Von Einhörnern, #hopeSpeech & Memes
Digitale Kommunikationstechniken jenseits kirchlicher PR-Guidelines
Das Internet als dezentraler Partizipationsraum fordert hierarchische kirchliche Einrichtungen heraus. In der Debatte um die #DigitaleKirche taucht immer wieder die Frage der Gestaltung des Priestertum aller als Graswurzelkirche auf. Wir wollen konkreter fragen: Wie fördern wir eine Kultur der digitalen Selbstpositionierung, um Hoffnung und Menschenfreundlichkeit im Netz stärker spürbar werden zu lassen?
Mit unserem Projekt NetzTeufel der Evangelische Akademie zu Berlin analysieren wir #hateSpeech im Namen des christlichen Glaubens und fördern die Entwicklung von alternativen Handlungsstrategien im Umgang mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im Netz. Wir wollen uns für eine gemeinsame Suche nach alternativen menschenfreundlichen Narrativen rüsten, um einen Bogen „from #hateSpeech to #hopeSpeech“ spannen zu können und veranstalten dafür vom 28. – 29. Mai unser #1hopeMeme Seminar. In einem zweitägigen Seminar werden Softwaretools und Techniken hinter Internetphänomenen vorgestellt und gemeinsam ausprobiert. Das Seminar richtet sich an Haupt- und Ehrenamtliche, die Lust und Leidenschaft am Spiel mit Technik und Kultur haben.
Anmeldung & weitere Infos: https://www.eaberlin.de/seminars/data/2018/kul/von-einhoernern-hopespeech-memes/
Weitere Informationen zum Projekt NetzTeufel: www.netzteufel.eaberlin.de
Am 6./7. September führt die BAG K+R gemeinsam mit dem Projekt der Evangelischen Akademie zu Berlin „Der Teufel auch im Netz“ ein zweitägiges Seminar zur Auseinandersetzung mit Hate Speech im Netz durch.
Führungsakademie für Kirche und Diakonie
Erstmals führen wir ein gemeinsames zweitägiges Seminar in Kooperation mit der FAKD durch. Für die Veranstaltung am 18./19. September in Berlin zum Thema „Umgang mit Rechtspopulismus“ mit der Zielgruppe Leitungskräfte aus Kirche und Diakonie, konnten wir den Journalisten Toralf Staud (u.a. ZEIT) sowie Bischof Dr. Markus Dröge für Beiträge gewinnen. Der Flyer für die Veranstaltung findet sich hier (LINK)
NSU
Am 1. Oktober findet in Rostock eine Veranstaltung zur Aufarbeitung der NSU-Verbrechen statt, mit besonderem Fokus auf dem NSU-Mord in Rostock an Mehmet Turgut. Kooperationspartner sind die Evangelische Akademie zu Berlin, die Evangelische Akademie der Nordkirche, Lobbi e.V. sowie NSU-Watch.
Forum 2018
Das diesjährige Forum der BAG K+R wird am 12./13. Oktober im Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg stattfinden.
Tagung von narrt (Netzwerk antisemitismuskritische und rassismuskritische Religionspädagogik und Theologie): Identität.Macht.Verletzung.
Der Ruf nach nationaler, kultureller und religiöser Identität hat in den letzten Jahrzehnten nicht nachgelassen, sondern ist stärker geworden. Aber auch die kritische Arbeit an weniger „reinen“ und starren Selbstbildern und Gesellschaftsvorstellungen ist intensiver geworden. Im Zuge dieser Arbeit wird immer wieder betont, dass die Frage nach Identitätskonstruktion nationaler, ethnischer, kultureller, religiöser oder geschlechtlicher Art, sich nicht von der Macht- und Gewaltfrage trennen lässt. Schließlich scheinen kollektive Identitätskonstruktionen in der Regel Selbstidealisierungen zu sein, die Bilder des „Gefährlichen“ oder „Rückständigen“ benötigen, um die Sicherung eigener Vorherrschaft und die Diskriminierung der „Anderen“ plausibel erscheinen zu lassen. Wie konfliktgeladen die Lage ist, lässt sich an den „Verteidiger*innen“ des „christlichen Abendlandes“, an den Antigenderisten und nicht zuletzt an den Alltagspraktiken erkennen, die auf hierarchischen Bildern des „Eigenen“ und „Anderen“ beruhen und weiße europäische Privilegien verteidigen.
Identität ist kein unschuldiger Begriff. Vermutlich ist er auch kein biblischer oder christlicher, eher scheint er ein kirchlich gewachsener Begriff zu sein. In welcher Weise sind Theologie und Kirche damit in Macht- und Gewaltdynamiken involviert? Welche Perspektiven gibt es in Religionspädagogik und Theologie, die das Reden von „Werten der Aufklärung“, von „Leitkultur“ und „Integrationsleistungen“ beunruhigen und die möglicherweise Alternativen zu diesen Mustern bieten? In welcher Wiese könnten Selbstbeschreibungen selbst- und gesellschaftskritisch vorgenommen werden? Wie wären Verletzbarkeit und Verletzungen zu thematisieren ohne die Perspektive von Widerständigkeit in antisemitischen, rassistischen oder antiziganistischen Verhältnissen zu vergessen? Diesen Fragen wird auf der Tagung interdisziplinär und aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Positionen nachgegangen.
Die Tagung wird stattfinden vom 08. bis zum 10. Oktober im Tagungshaus in Schwanenwerder. Weitere Informationen und Anmeldung sind über die Evangelische Akademie zu Berlin erhältlich.
5. Forum „Kirche und Rechtsextremismus im Norden“
Kurshalten in bewegten Zeiten – Kirche sein zwischen theologischen Reflexionen und demokratischer Verantwortung
Mittwoch, 13.06.2018, 12:00 Uhr bis Donnerstag, 14.06.2018, 13:30 Uhr // Missionsakademie an der Universität Hamburg, Rupertistr.67, 22609 Hamburg
Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft. Meinungsstreit und das Aushandeln unterschiedlicher Interessen in Konfliktsituationen gehören zum Wesen der Demokratie. Die Sehnsucht nach Homogenität oder Harmonie sind dabei ebenso wenig hilfreich wie das Ausgrenzen Andersdenkender oder Fremder. Wie kann unter diesen Annahmen ein an der Menschenwürde jedes Menschen orientiertes Zusammenleben gestaltet werden?
Auf der Studientagung wollen wir uns über die aktuelle Situation austauschen, unsere praktischen Erfahrungen und Fragen einbringen und unter theologischer und politikwissenschaftlicher Perspektive mit Expertinnen und Experten nach Lösungsansätzen suchen.
Das Programm und alle weiteren Informationen entnehmen Sie bitte dem Flyer (LINK)
Anmeldung bitte bis 01.06.2018 unter http://www.kirche-demokratie.de/termine_anmeldung/index.html.
Aktuelle Veröffentlichungen und Neuerscheinungen der BAG K+R
Englische Übersetzungen der Handreichungen „Selbstdarstellung“ und „Antisemitismus“
Wir haben unsere Flyer zur Selbstdarstellung der BAG K+R und den ersten Flyer aus der Reihe Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zum Thema „Antisemitismus“ auf Englisch übersetzen lassen. Bei Interesse nimmt die Geschäftsstelle gerne Bestellungen entgegen. Die Flyer sind online unter folgenden Links zu finden:
Selbstdarstellung BAG K+R
Antisemitismus
Aus den Regionen
Demokratie-Projekt der EKHN gestartet
Seit September 2017 arbeitet der Politikwissenschaftler und Bildungsarbeiter Matthias Blöser auf der neuen auf sechs Jahre befristeten Projektstelle „Demokratische Kultur in der Gesellschaft stärken – gegen Rechtsextremismus, Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Die EKHN hat die Projektstelle eingerichtet, um ihr Engagement gegen Rechtsextremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zu bündeln, zu verstärken und öffentlich für eine demokratische und offene Gesellschaft einzutreten.
Kontakt:
Matthias Blöser
Projektreferent Demokratie stärken
Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN
Albert-Schweitzer-Straße 113-115
55128 Mainz
Tel.: 06131 2874460
Mail: m.bloeser@zgv.info
http://www.zgv.info/das-zentrum/demokratie-staerken.html
Empfehlenswerte Publikationen und Veröffentlichungen
Interkulturelle Woche 2018: Materialien erscheinen
Unter dem Motto „Vielfalt verbindet“ findet vom 23. bis zum 29. September 2018 bundesweit die Interkulturellen Woche (IKW) statt. Der Ökumenische Vorbereitungsausschuss veröffentlicht zur Vorbereitung der IKW Materialien, die ab sofort vorbestellt werden können.
Das Materialheft (Inhaltsverzeichnis) LINK greift brisante politische Entwicklungen auf und macht Mut, sich im Rahmen der Interkulturellen Woche konstruktiv für die Lösung von Problemen und für den Dialog in Städten und Gemeinden einzusetzen. Es kann zusammen mit dem von PRO ASYL herausgegebenem Heft zum Tag des Flüchtlings und zwei Aktionsplakaten im Materialumschlag bestellt werden.
Außerdem stehen Plakate und Postkarten zur Werbung für Veranstaltungen zur Verfügung.
Alle Materialien können hier (LINK) bestellt werden.
Die Vorsitzenden der Kirchen werden in ihrem Gemeinsamen Wort kritisch zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen Stellung nehmen. Das Gemeinsame Wort kann voraussichtlich ab dem am 2. Mai auf der Homepage www.interkulturellewoche.de abgerufen werden.
Broschüre: Für eine Kultur der Aufmerksamkeit! Nicht weghören bei rechten Parolen!
In den vergangenen Jahren haben sich rechtspopulistische Positionen und Argumentationsweisen in Teilen der Bevölkerung etabliert. Auch die christlichen Gemeinden und kirchlichen Gremien und Gruppen sind von der Herausforderung disparater Wahrnehmungen und Meinungen betroffen. Viele Menschen fragen sich, wie es gelingen kann, eine konstruktive Auseinandersetzung zu führen und wo die Grenzen sind, die nicht überschritten werden sollten.
Wir freuen uns, auf die gerade erschienene Broschüre „Kultur der Aufmerksamkeit – für Weltoffenheit und Demokratie“ verweisen zu können, die wertvolle Hinweise und Anregungen gibt. Sie beinhaltet neben Standpunkten, Analysen und neuen Perspektiven konkrete argumentative und methodische Hinweise zum Umgang mit rechtspopulistischen Angriffen.
Die Broschüre wurde herausgegeben vom Fachbereich Pastoral in Kirche und Gesellschaft im Bistum Magdeburg durch die „Bischöfliche Fachkommission „Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung“ und gefördert durch das Projekt „Kompetent für Demokratie. Beratung und Bildung für eine offene Kirche“ der Katholischen Erwachsenenbildung im Land Sachsen-Anhalt e.V. im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“.
Die Broschüre herunterladen können Sie unter:
https://www.bistum-magdeburg.de/aktuelles-termine/nachrichten/kultur-der-aufmerksamkeit-fuer-weltoffenheit-und-demokratie.html
Eine gedruckte Version können Sie kostenfrei per Mail bestellen: pastoral@bistum-magdeburg.de
Buchveröffentlichung zur „Lebensschutz“-Bewegung
Man sieht sie auf den Straßen, in den Kirchen und im Parlament – so genannte „Lebensschützer*innen“, die nicht nur die Zugänge zu einem Schwangerschaftsabbruch einschränken, sondern die „guten alten“ Familienideale wieder etablieren wollen. Hier gibt es eine große Schnittmenge zu radikalen Rechten, denen es weniger um Gewissensfragen geht, als darum, dass der Frauenkörper nun einmal zum Gebären des völkischen Nachwuchses verpflichtet sei. Sanders, Achtelik und Jentsch durchleuchten die „Lebensschutz“-Bewegung und ihre fragwürdigen Bündnisse und zeigen, wie man deren innere Widersprüche offenlegen kann.
Eike Sanders, Kirsten Achtelik und Ulli Jentsch (2018): Kulturkampf und Gewissen. Medizinethische Strategien der »Lebensschutz«-Bewegung
160 Seiten, Verbrecher Verlag, 15 €.
Impressum
Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche & Rechtsextremismus
c/o Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V.
Henning Flad
Auguststr. 80
10117 Berlin
Deutschland
030 / 28395 – 178
post@bagkr.de