Newsletter  -  1/2022  -  23. Februar 2022

Newsletter der BAG Kirche + Rechtsextremismus 1/2022

Liebe Freund*innen, liebe Leser*innen,

ist es Ende Februar zu spät, um noch ein frohes neues Jahr zu wünschen? Wir wünschen es euch dennoch zuallererst.

Wir haben in den ersten beiden Monaten des neuen Jahres vor allem eine Veranstaltung anlässlich der rassistischen Morde in Hanau vor zwei Jahren durchgeführt und zahlreiche weitere Fachveranstaltungen und Tagungen geplant. Über unsere Veranstaltung „Hanau erinnern.“ ist ein Bericht entstanden, den wir Ihnen und euch ans Herz legen wollen. Für einige der weiteren Tagungen und Events im Jahr 2022 haben wir Termine und inhaltliche Schwerpunkte festgelegt, wovon wir ebenfalls berichten wollen. Auf eine Fachtagung zum Thema „Neue Rechte und Theologie“ am 25. und 26. März in der Evangelischen Akademie Bad Boll, bei der wir Mitveranstalter sind, sei auch noch einmal hingewiesen.

Wie gewohnt haben wir auch zahlreiche Veranstaltungs- und Leseempfehlungen unserer Mitglieder und Kooperationspartner*innen im Gepäck. Dazu gehören unter anderem Fachtage und Vorträge zu Verschwörungserzählungen sowie zu Religion und Theologie in der neuen und extremen Rechten. Über theologische Grundmotive der christlichen Rechten, über die Immobiliennutzung der extremen Rechten oder über Antisemitismus und Schule sind zudem lesenswerte Publikationen und Beiträge erschienen.

Auf Fragen, Anregungen und Kritik freut sich mit herzlichen Grüßen

Eure/Ihre Geschäftsstelle der BAG Kirche & Rechtsextremismus


1. Rückblick „Hanau erinnern.“: Die Wut und Trauer in etwas Produktives verwandeln

Anlässlich des zweites Jahrestags des rechten Anschlags in Hanau fand am 18. Februar 2022 eine Online-Veranstaltung statt mit dem Titel „Hanau erinnern. Kirchliche Akteur*innen im Einsatz gegen Rassismus und Rechtsextremismus“. Es nahmen mehr als 70 Menschen aus verschiedenen Organisationen und Netzwerken teil.

Organisiert wurde die Veranstaltung von der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAG K+R), dem Projekt Demokratie stärken im Zentrum gesellschaftlicher Verantwortung der EKHN, dem interreligiösen Projekt „Weißt du, wer ich bin?“ und Einzelpersonen.

Das Gespräch wurde durch eine kurze Vorstellung der Bildungsinitiative Ferhat Unvar durch Ali Yilidirim eröffnet. Die Initiative gründete sich am 14. November 2020, dem Tag, an dem Ferhat 24 Jahre alt geworden wäre. Durch die bildungspolitische Arbeit versuchten seine Angehörigen und Freund*innen ihre Wut und Trauer in etwas Produktives zu verwandeln. Sie wollten in Ferhats Namen etwas für alle Opfer rechter Gewalt tun.

Auch zu Gast war Dr. Beate Hofmann. Sie ist seit 2019 Bischöfin der Evangelischen Kirchen von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und nimmt zwar viel Engagement gegen Rassismus und Rechtsextremismus wahr, aber wenig koordiniertes Handeln. In Kassel habe sich noch wenige Wochen vor dem Anschlag in Hanau ein runder Tisch gegen Rechtsextremismus gegründet. Die Aufgaben von Kirchen in diesen Netzwerken und nach innen sieht Hofmann in einer klaren Positionierung. Diese müsse über Öffentlichkeitsarbeit hinausgehen und sich im kompletten Spektrum der kirchlichen Bildungsarbeit ausdrücken, um Rassismus zu verlernen und die Diversitätskompetenz zu stärken.

Als letztes sprach Antje Heigl, Sozialarbeiterin im evangelischen Jugendzentrum k.town in Hanau-Kesselstadt. Viele der Opfer des Anschlags und ihre Freund*innen waren und sind regelmäßige Besucher*innen des Jugendzentrums. Heigl beschrieb eindringlich den gemeinsamen Trauerprozess der letzten zwei Jahre. „Handlungsfähigkeit“, so Heigl, „erlangten die Jugendlichen u.a. durch die Organisation eines eigenen Gedenkens“.

Im Anschluss hatten alle Teilnehmer*innen die Möglichkeit, sich in kleineren Austauschrunden vertiefend mit den Referent*innen zu unterhalten.


2. Mitgliederversammlung der BAG K+R 2022 in Hamburg

Herzliche Einladung an alle Vertreter*innen der Mitgliedsorganisationen der BAG K+R zur 12. Vollversammlung (VV) am 06. & 07. Mai 2022 in das St. Ansgarhaus in Hamburg. Die VV beginnt am Freitag, den 06.05.2022 um 14:00 Uhr und endet am Samstag, den 07.05.2022 um 13:30 Uhr.

Bei unserer diesjährigen Mitgliederversammlung stehen Wahlen zum neuen Sprecher*innenrat an. Außerdem wird Kristin Merle, Professorin für Praktische Theologie an der Universität Hamburg, über Ergebnisse der Einstellungsstudie der EKD berichten. Als weiteren Gast konnten wir Prof. Dr. Thorsten Dietz gewinnen, der über evangelikale Rechte und nicht-rechten Evangelikalismus sprechen wird. Am zweiten Tag wird es wie immer Zeit für den Austausch der Mitglieder in Kleingruppen zu verschiedenen Themen geben. Außerdem spricht Natascha Strobl, Politikwissenschaftlerin aus Wien, über radikalisierten Konservatismus.

Anmeldung

Wir bitten Sie und Euch, sich spätestens bis zum 04.04.2022 anzumelden unter dem in der Einladung gesendeten Link.

Wir freuen uns auf Ihr und Euer Kommen.


3. Aus den Regionen, Landeskirchen und Diözesen

Stellungnahme
Einstehen für ein solidarisches und demokratisches Dortmund – Wachsame Bürgerschaft gegen Demokratiefeinde

Die Versammlungen der Querdenken-Szene haben an vielen Orten Besorgnis ausgelöst – auch in Dortmund. Stellvertretend für viele andere Städte weisen wir hin auf einen Text des Dortmunder Arbeitskreises gegen Rechtsextremismus und den darin zusammengeschlossenen Organisationen aus der Mitte der Gesellschaft, die sich seit Jahren für ein weltoffenes und tolerantes Dortmund einsetzen.

Sie schreiben in einer Stellungnahme im Januar 2022: „Wir haben die Lage intensiv diskutiert vor dem Hintergrund der sehr unterschiedlichen Milieus, die wir repräsentieren, und auch externe Fachleute hinzugezogen. Dabei sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass die Querdenken-Szene in Dortmund derzeit diffus erscheint und nicht leicht einschätzbar ist.

Auf der einen Seite gibt es anscheinend Bürger*innen, die hier ein Ventil finden, durchaus nachvollziehbaren Ärger oder auch nur Verunsicherung über Aspekte der Corona-Politik auszudrücken. Das ist in einer Demokratie legitim. Wir möchten sie aber bitten, genau zu prüfen, mit wem sie sich bei diesen Versammlungen einlassen und ob es ihrem Anliegen nutzt, mit Demokratiefeinden zu laufen. […] Keinesfalls repräsentieren die Montagsversammlungen die Mehrheit der Stadtgesellschaft. Die steht für Demokratie und einen besonnenen und solidarischen Umgang mit der Pandemie.“

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Stellungnahme

  

 

Weiterbildung
Fachkraft für Friedensarbeit: „Frieden Leben Lernen“ 2022 – 2024
(1,5-jähriger berufsbegleitender Aufbaukurs)

Aktive Gewaltfreiheit gegen Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und für eine konstruktive Konfliktkultur benötigt Wissen, Handlungsfähigkeit und die Auseinandersetzungen mit eigenen Haltungen. Unsere Mitgliedsorganisation gewaltfrei handeln e.V.  bietet mit der Weiterbildung zur Fachkraft eine Basis, um in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten aktiv für eine demokratische Alltagskultur einstehen zu können.

Der berufsbegleitende Kurs in ziviler, gewaltfreier Konfliktbearbeitung und für gewaltfreies Handeln umfasst 12 Module innerhalb von 18 Monaten. Der Kurs beginnt im Oktober 2022 und endet im April 2024 mit einer verbindlichen Abschlusswoche, an deren Ende das Zertifikat Fachkraft für Friedensarbeit überreicht wird. Im Laufe des Kurses gibt es einzelne offen ausgeschriebene Seminare, an denen auch externe Teilnehmende mit entsprechenden Vorkenntnissen teilnehmen können.

Der Kurs ist konzipiert für Menschen, die die erworbenen Fähigkeiten und Kompetenzen einer vertieften Qualifikation in gewaltfreier, ziviler Konfliktbearbeitung entweder in ihrem bisherigen Praxis-, Lebens- und Berufsfeld anwenden wollen oder als Multiplikator*innen weitergeben möchten oder als Fachkraft für Friedensarbeit für langfristige Projekte von Trägerorganisationen im In- und Ausland (Ziviler Friedensdienst, Entwicklungszusammenarbeit) oder zivilgesellschaftlichem und ehrenamtlichen Engagement in z.B. kirchlichen, Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen zur Verfügung stellen wollen.

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Weitere Informationen und Bewerbung


4. Save the Date

Die BAG K+R auf dem Katholikentag 2022 in Stuttgart

Vom 25. bis 29. Mai 2022 in Stuttgart.

1. Podium „Gender und die neue Rechte – Deutungskämpfe innerhalb und außerhalb der Kirche“
Freitag, den 27. Mai 2022 von 14:00 bis 15:30 Uhr

3. Werkstatt „Im Sog der PLANdemie- Verschwörungsglaube und Esoterik in der Corona-Krise“ mit Dr. Matthias Pöhlmann, Weltanschauungsbeauftragter der Evang.-Luth. Kirche in Bayern
Donnerstag, den 26. Mai 2022 von 14:00 bis 15:30 Uhr

3. BAG K+R-Messestand auf der Kirchenmeile im Bereich des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Stadtgarten
Donnerstag, 26.05.2022: 11.00-19.00 Uhr 
Freitag, 27.05.2022: 10.30-19.00 
Samstag, 28.05.2022: 10.30-18.00 Uhr 

Ein ausführlicher Programmflyer zur Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus auf dem 102. Deutschen Katholikentag folgt.

 

 

Fachtagung Antisemitismus im Juni

Zusammen mit der Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus (BAG RelEx) plant die BAG K+R eine gemeinsame Fachtagung zu islamisiertem und christlichem Antisemitismus.
Am Donnerstag, den 23. Juni 2022 von 14:00 bis 18:30 Uhr in Berlin.
Weitere Infos zum Programm und zur Anmeldung folgen im April 2022. 

Forum 2022 in Frankfurt/Main

Die Jahrestagung 2022 der BAG K+R findet statt am
Am Freitag, den 11. und Samstag, den 12. November 2022 in der Evangelischen Akademie Frankfurt.
Weitere Infos zu Schwerpunkt, Programm und Anmeldung folgen Mitte 2022. 

Veranstaltung zur Sensibilisierung für Rassismus gegen Sinti und Roma
Im Dezember 2022 plant die BAG K+R eine Veranstaltung über die Grundlagen des Rassismus gegen Sinti und Roma. Dabei werden vor allem kulturelle und visuelle Darstellungen im Fokus stehen: welche Rolle spielen sie in der (Re-)Produktion von Rassismus, wie können sie aber auch für Gegenstrategien und das Empowerment von Betroffenen genutzt werden?

Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit dem Bildungsforum gegen Antiziganismus, dem Netzwerk Sinti, Roma und Kirchen der Evangelischen Akademie zu Berlin sowie dem Modellprojekt „Historisch-politisches Lernen in der Postmigrationsgesellschaft: Sensibilisierung für Rassismus gegen Sinti und Roma“ von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste.

Am Donnerstag, den 8. bis Freitag, den 9. Dezember 2022 im Bildungsforum gegen Antiziganismus Berlin (Moritzplatz)

Die Anmeldung und weitere Informationen folgen in der zweiten Jahreshälfte.


5. Vorschau: Termine und Veranstaltungen 2022

Jetzt noch anmelden!
Tagung zu Religion und Theologie der Neuen Rechten

Am Freitag, den 25. bis Samstag, den 26. März 2022 in Bad Boll.

In der Evangelischen Akademie Bad Boll findet vom 25. bis 26. März 2022 die Fachtagung „Religion und Theologie der Neuen Rechten. Eine notwendige theologische Auseinandersetzung“ statt. Veranstalter sind die Evangelische Akademie Bad Boll, die Arbeitsstelle für Weltanschauungsfragen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, das Bündnis Kirche für Demokratie und Menschenrechte in Württemberg (bkdmwü) und die BAG K+R.

Die Ideologieangebote der Neuen Rechten und des Rechtspopulismus stellen sich häufig mit einem positiven Bezug auf die Kirchen oder die christliche Religion dar. Dies gilt für die Parole von der „Rettung des christlichen Abendlandes“, aber auch für intellektuell anspruchsvollere Texte. Für die Kirchen ist dies eine ernst zu nehmende Herausforderung: Sie müssen sich gegen falsche Vereinnahmungen wehren, aber auch ihre eigene Theologie selbstkritisch auf mögliche Anknüpfungspunkte für die Ideologie der „Neuen“ Rechten befragen.

Wir werden in dieser Tagung darum mehreren Fragen nachgehen: Was macht die „Neue“ Rechte und den Rechtspopulismus aus und kann deren Ideologie wirklich christlich genannt werden? Welche Rolle spielen die unseligen Traditionen des christlichen Antijudaismus dabei? Wie können die Kirchen mit dieser Herausforderung umgehen?

Die Analyse beschränkt nicht auf Deutschland: Deshalb werden wir darüber diskutieren, wie es sich mit dem Rechtspopulismus in Frankreich, Italien und Osteuropa verhält. Kirche und Theologie sind in Veröffentlichungen und in Diskussionen mit dem Phänomen konfrontiert und müssen sich dazu verhalten. Diese Tagung will mit Ihnen einen Schritt auf der Suche nach einem sinnvollen und kritischen Umgang mit der Problematik neurechter Ideologie und Theologie gehen.

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Programm und Anmeldung

 

 

Online-Konferenz
Theologisches Forum Christentum – Islam
Rechtspopulismus und Religion Herausforderungen für Christentum und Islam

Von Freitag, den 4. bis Sonntag, den 6. März 2022 online.

Die Jahrestagung des Netzwerks Theologisches Forum Christentum – Islam widmet sich aus unterschiedlichen interreligiös-theologischen und interdisziplinären Perspektiven dem Themenfeld von Rechtspopulismus, Religion und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Sie setzt damit die interreligiös-kooperative Befassung mit drängenden gesellschaftlichen Gegenwarts- und Zukunftsfragen fort.

Wie können in der Auseinandersetzung mit rechtspopulistischer Rhetorik und Agitation Grundmotive der Religionen wie die grundsätzliche Gleichwertigkeit aller Menschen oder der Freiheitsgedanke kritisch eingebracht werden? Was ist Anrufungen einer religiös-völkischen Identität, was ist rassistischen Ideologien der Ungleichwertigkeit und deren religiöser Aufladung entgegen zu setzen? Wie können die Religionsgemeinschaften dabei ihrer Verantwortung gerecht werden angesichts offensichtlicher Vereinnahmungen, aber auch Allianzen? Wo ist Selbstkritik gefordert? Diese Fragen sollen beim Forum der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart gestellt und diskutiert werden.

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Programmflyer

 

 

Tagesseminar
Im Nebel der Pandemie Verschwörungsglaube und Esoterik in der Corona-Krise

Am Samstag, den 12. März 2022 von 10:00 bis 15:00 Uhr online.

Mit der COVID-19-Pandemie verbreiten sich immer mehr Falschmeldungen, Verschwörungstheorien, esoterische Heilungsangebote und pseudowissenschaftliche Gesundheitstipps. Verschwörungsgläubige verbreiten ihre teils kruden Überzeugungen und sogenannte „alternative Fakten“ nicht nur über soziale Netzwerke. Der Studientag beleuchtet aktuelle Entwicklungen und analysiert die weltanschaulichen Hintergründe des Verschwörungsglaubens und so manch fragwürdiger Ansichten. Daneben werden aus christlicher Sicht Orientierungshilfen und Empfehlungen für den Umgang mit dem Thema gegeben.

Referent: Dr. Matthias Pöhlmann, Kirchenrat und Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Evang.-Lutherischen Kirche in Bayern.

Veranstalter: Fachbereich Religions- und Weltanschauungsfragen, Bistum Augsburg;
Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Augsburg – Diözesanarbeitsgemeinschaft

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Tagung
Die katholische Kirche und die radikale Rechte – eine notwendige Debatte

Von Donnerstag, den 7. bis Freitag, den 8. April 2022 in Nürnberg.

Die Haltung zu Fragen von demokratischen Grundprinzipien, Einwanderung und Gleichstellung gestaltet sich auch im christlichen Milieu in Deutschland divers. Keinesfalls ist die Nächstenliebe stets die Maxime für politisches Denken und Handeln.  Auch in kirchlichen Kontexten gibt es Positionen, die die Gleichwertigkeit aller Menschen nicht erkennen lassen und radikalrechte Narrative vertreten. Das Auftreten eines rechten Christentums fordert sowohl Pfarrgemeinden als auch die übergemeindlichen Kirchenstrukturen heraus. Sie müssen einen Umgang mit rechten Gläubigen in den eigenen Reihen finden und auch den Argumenten einer radikalrechten Theologie begegnen.

Veranstalter sind das Kompetenzzentrum Demokratie und Menschenwürde der Katholischen Kirche Bayern mit den beiden Standorten Freising (Domberg-Akademie) und Nürnberg (Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus)

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6. Neue Publikationen

Broschüre
Das ist unser Haus – Handreichung zum Umgang mit Immobiliennutzungen durch die extreme Rechte

Seit 2001 beraten die Mobilen Beratungsteams des Kulturbüros Sachsen e.V. zum Umgang mit neonazistischen Erscheinungen in Sachsen. Seit Beginn der Arbeit spielt der Umgang mit Immobilien eine wichtige Rolle, sei es der Erwerb durch extrem rechte Akteur*innen, die Nutzung als Konzert- oder Veranstaltungsorte, sowie als Gemeinschafts- und Parteiräume. In den letzten Jahren häuften sich Beratungsanfragen von Initiativen, Anwohner*innen, Bürgermeister*innen, Verwaltungsmitarbeiter*innen sowie Stadt- und Gemeinderät*innen zu Immobiliennutzungen durch die extreme Rechte.

Das Wissen und die Erfahrungen der Mobilen Beratung liegen nun in Form der Broschüre „DAS IST UNSER HAUS. Handreichung zum Umgang mit Immobiliennutzungen durch die extreme Rechte.“ vor. Ausgehend von einer Situationsbeschreibung und einigen Praxisbeispielen sind darin Handlungsempfehlungen für die demokratische Zivilgesellschaft, für politisch Verantwortliche sowie Verwaltung/Behörden zusammengestellt. Wir wollen ermutigen, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen, Mitstreiter*innen zu suchen und Öffentlichkeit herzustellen.

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EZW-Text
Martin Fritz: Im Bann der Dekadenz – Theologische Grundmotive der christlichen Rechten in Deutschland

Nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland gibt es eine Überschneidungssphäre von Christentum und Rechtspopulismus. Das ist hierzulande spätestens seit den Pegida- und den Corona-Demonstrationen der letzten Jahre ins allgemeine Bewusstsein gerückt. Was treibt die Protagonisten dieses überkonfessionellen Feldes an? Was sind ihre politisch-religiösen Motive, was ihre theologischen Argumente? Wie lässt sich dieses für viele Zeitgenossen so schwer verständliche und schwer erträgliche Phänomen insgesamt charakterisieren? Und wie ist ihm kritisch, aber fair zu begegnen? Der vorliegende EZW-Text sucht diese Fragen anhand zweier Sammelbände aus den Jahren 2018 und 2019 zu beantworten, in denen sich das besagte „rechte Christentum“ exemplarisch präsentiert. Die zutage tretende „Ökumene von rechts“ wird so analysiert, dass darin die Kontinuitäten, aber auch die substanziellen Differenzen zu konservativen Gestalten von Christentum sichtbar werden.

Martin Fritz, Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), 2021.

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Buchhinweis
Georg Schuppener: The Germanic Tribes, the Gods and the German Far Right Today

In The Germanic Tribes, the Gods and the German Far Right Today beschäftigt sich Georg Schuppener mit der Frage, wie Rechtsextreme im deutschsprachigen Raum die Germanen, ihre Kultur und vor allem ihre Mythen für ihre Zwecke nutzen. Obwohl diese Geschichtsbezüge im Rechtsextremismus weit verbreitet sind, wurden sie bisher nicht eingehend untersucht. Ziel ist es daher zunächst, zu beschreiben, welche Zugänge in diesem Bereich bestehen. Dies geschieht mit öffentlich zugänglichem Material, aber auch mit nachrichtendienstlich erschlossenem Material. Auf dieser Grundlage wird dann vor allem aus sprachwissenschaftlicher, aber auch aus historischer Perspektive untersucht, welche Funktionen germanische Bezüge für Rechtsextremisten haben. Darüber hinaus stellt sich die Frage nach den Ursachen der Bezüge zu den germanischen Völkern, ihrer Geschichte, Kultur und Mythologie. Es kann gezeigt werden, dass die Germanenrezeption im Rechtsextremismus deutlich über die im Nationalsozialismus hinausgeht und damit eine neue Qualität gewinnt. Besondere Aufmerksamkeit erfährt überdies die mythologisch-religiöse Komponente dieser Germanenaneignung

Georg Schuppener: The Germanic Tribes, the Gods and the German Far Right Today. Routledge Studies in Fascism and the Far Right. London 2022

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Antisemitismus & Bildung
Schule als Spiegel der Gesellschaft: Antisemitismen erkennen und handeln 

Erst wenn die Stimmen von Jüdinnen und Juden ernst genommen werden, können die Verletzungen, Diskriminierungen und sozialen Legitimationen von Antisemitismen, deren Auswirkungen auf jüdische Identitäten und auf die Gesellschaft verändert werden. Das vorliegende Buch schlägt daher einen Paradigmenwechsel auf jüdische Perspektiven vor. Auf dieser Grundlage werden Möglichkeiten diskutiert, durch Bildung zum Erkennen und Handeln gegen Antisemitismen, zu Mündigkeit und gleichberechtigter Teilhabe an Gesellschaft zu befähigen.

 Julia Bernstein, Marc Grimm, Stefan Müller (Hrsg.), Wochenschau Verlag, 2022.

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Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ oder des BAFzA dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autorinnen und Autoren die Verantwortung.


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