Rückschau: BAG K+R auf dem Deutschen Ev. Kirchentag 2023 in Nürnberg
Am Mittwochnachmittag eröffnete der Kirchentag mit dem „Gedenken zu Beginn“ am Kartäusertor unter dem Titel „Wozu der Mensch fähig ist“, und schlug einen Bogen von der NS-Zeit bis in die Gegenwart. Teil des Gedenkens war auch die Erinnerung an die Opfer der Morde des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU). Drei der Mordopfer der Terrorgruppe kamen aus Nürnberg.
Die regionale Neonaziszene stand im Mittelpunkt von zwei von der BAG K+R organisierten Workshops mit Jonas Miller, Redakteur für Politik und Recherche beim Bayerischen Rundfunk. Der Workshop mit dem Titel „Kontinuitäten der extrem rechten Szene in der Region“ beschäftigte sich vor allem mit der Kleinstpartei Der III. Weg, vor allem in Franken aktiv ist. Zuvor trafen sich die Teilnehmenden des Workshops am NSU-Mahnmal, wo Petra Pau, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und seit Jahren engagiert im Kampf um Aufklärungsarbeit der NSU-Morde, einige Worte sprach. (Foto)
Am Samstag fanden ebenfalls zwei von der BAG K+R organisierte Workshops statt. Ruth Heß, theologische Studienleiterin des Studienzentrums der EKD für Genderfragen, beschäftigte sich zusammen mit 20 Teilnehmenden mit dem vielstimmigen Anti-Gender-Diskurs und den immer stärker werdenden (rechts)populistischen Angriffen auf eine progressive Geschlechterpolitik.
Matthias Pöhlmann, Weltanschauungsbeauftragter der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, führte mit rund 15 Teilnehmenden einen digitalen Workshop zu „Rechter Esoterik“ im Rahmen des Thementages Verschwörung durch.
Am Stand der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus auf dem Markt der Möglichkeiten sprachen wir u.a. mit Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern und für Heimat, und dem Präsidenten der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie. Auch die Regionalbischöfin der Nordkirche, Kirsten Fehrs, und Kerstin Griese, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie Mitglied im Rat der EKD statteten der BAG K+R einen Besuch am Stand ab und freuten sich über „bayerische“ Brezeln mit der Aufschrift „Rechtsextremismus schadet der Gesundheit“. Wir sprachen an unserem Stand auch mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz Georg Bätzing und mit Imre Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholik*innen.
Teil des Standes waren in diesem Jahr auch unsere engen Partner*innen aus Bayern: das Bayerischen Bündnis für Toleranz und die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg.