Fachtag "Willkommenskultur gestalten" in Düsseldorf
Beim Fachtag „Willkommenskultur gestalten“ diskutierten gestern über 50 Teilnehmende in Düsseldorf, welche Herausforderung die steigende Zahl von Geflüchteten für die katholischen Jugendverbände, Jugendbildungsträger und die Jugendsozialarbeit bedeutet und wie die Integration durch politische Bildung und Teilhabe gelingen kann.
Dabei wurde zunächst das vielfältige Engagement für und die Arbeit mit jungen Geflüchteten in den Blick genommen. Viele Akteure sind auch heute schon engagiert, wenn es um die Schaffung einer entsprechenden Willkommenskultur und eine schnelle Versorgung der Ankommenden geht. Zentral diskutiert wurde wie über diese Erstversorgung hinaus eine Integration gelingen kann. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es dafür eine Vernetzung verschiedener Partner und Träger benötige. Gerade für ehrenamtlich Engagierte fehle es an entsprechenden Vernetzungsstellen, die zum Beispiel in Hinblick auf rechtliche Fragen beraten würden. Gemeinsam wurden Ansatzpunkte erarbeitet, wie die Integration von jungen Flüchtlingen durch Bildung und gesellschaftliche oder politische Teilhabe gelingen kann.
Über Perspektiven junger Geflüchteter in der universitären und beruflichen Bildung informierte Heiner Terborg, Leiter der Koordinierungsstelle Garantiefonds Hochschule der BAG KJS. Als eine konkrete Unterstützungsmöglichkeit stellte Kathrin Hanke von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung das Programm „Willkommen bei Freunden“ vor. Im Rahmen des Programms unterstützen sechs regionale Servicebüros kommunale Akteure bei der Beratung und Qualifizierung von Ehrenamtlichen sowie der Etablierung lokaler Bündnisse aus Behörden, Vereinen sowie Bildungs- und Flüchtlingseinrichtungen. Andreas Belz von der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus betonte die Verantwortung der katholischen Träger entschieden für eine offene Gesellschaft einzutreten. Bei allem Handeln stehe der Mensch im Mittelpunkt und das unabhängig von seiner Herkunft.
Der Fachtag wurde von einem breiten Bündnis verschiedener Träger organisiert – der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj), dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), der Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland (AKSB), der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jungendsozialarbeit (BAG KJS) und der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAG K + R).
Dieser Bericht erschien am 10.12.2015 hier.