Publikationen  -  02. Dezember 2024

Fünfte Ausgabe der „Einsprüche“ erschienen

Religiöse Motive sind seit Langem im Rechtspopulismus und in der „Neuen Rechten“ sichtbar – in der Parole von der Rettung des christlichen Abendlandes oder im eher theologischen Rekurs auf Naturrecht und Schöpfungsordnung im Kampf gegen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt. An der Schnittstelle von extrem rechter Programmatik und Identitätspolitik auf der einen sowie theologischer und religiöser Versatzstücke auf der anderen Seite entstehen gefährliche Synergien. Die Instrumentalisierung christlicher Werte und Anliegen ist oft nur durch eine präzise Analyse zu erfassen. Ein Anliegen, dass wir auch in der fünften Ausgabe der „Einsprüche“-Schriftenreihe verfolgen.

Dennoch greift es zu kurz, ein selbsternanntes „rechtes Christentum“, wie es auch in dieser Ausgabe beleuchtet wird, mit dem generellen Vorwurf der lediglich politischen Instrumentalisierung des Christlichen abzutun. Denn das „rechte Christentum“ kann durchaus auf eine Theologie zurückgreifen, in der es auch ideengeschichtliche wie theopolitische Anknüpfungspunkte für rechte Überzeugungen gab und gibt. Damit können Aspekte dieser Analysen zwar für die Kirchen schmerzhaft sein, aber auch ihre Resilienz gegen rechte Vereinnahmung und Annäherungsversuche stärken.

 

In der aktuellen Ausgabe:

 

1. Katechonten des Untergangs. Nation und Religion im Denken der deutschen Neuen Rechten
von Hans-Richard Reuter  

Hans-Richard Reuter untersucht in seinem Beitrag den Diskurs über Religion und Nation, das Christliche und das Politische in der gegenwärtigen rechtsintellektuellen Szene in Deutschland. Er zeigt, wie sie an den völkischen Nationalismus der Weimarer Republik, insbesondere der „jungkonservativen“ Bewegung, anknüpft und das Christentum für ein antiuniversalistisches, antiindividualistisches und autoritäres Weltbild instrumentalisiert.

 

2. Theologische Grundmotive der christlichen Rechten in Deutschland
von Martin Fritz

In seinem Artikel analysiert Martin Fritz die „Ökumene von rechts“ und zeigt auf, dass das Christentum in der Neuen Rechten zwar instrumentalisiert wird, oftmals aber auch authentische ethisch-religiöse Anliegen mit im Spiel sind. Martin Fritz‘ Analyse der leitenden Motive ergibt das Bild einer Geisteshaltung, die aus dem Reservoir konservativer Theologie schöpft und dabei spezifische Elemente ummünzt – im Sinne einer populistischen Verschärfung.

 

Die Broschüre steht ab jetzt als PDF kostenlos zu Verfügung und kann ab Januar 2025 als Printversion hier bestellt werden.

 

Links & Downloads

Download der aktuellen Broschüre

Bestellung

Erste Ausgabe „Einsprüche“

Zweite Ausgabe „Einsprüche“

Dritte Ausgabe „Einsprüche“

Vierte Ausgabe „Einsprüche“